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Sprache ist die Brücke zwischen zwei Menschen
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Marc Arthur Tsanang Sprache ist die Brücke zwischen zwei Menschen

km - 20.02.2022 - 10:00 Uhr

Marc Arthur ist Anfang dreißig und arbeitet seit über sechs Jahren als professioneller, freiberuflicher Übersetzer, Dolmetscher und Sprachenlehrer. Sprache ist für ihn die Brücke zwischen zwei Menschen und damit ein wichtiger Teil für das Zusammenleben. Mit seinen acht Sprachen, die er sprechen kann, ist er also in der Lage viele Brücken zu bauen. Ein sehr wichtiges Thema für ihn sind queere Geflüchtete und deshalb engagiert er sich beim Thema LGBTI* sowie Migration. So ist er Mitbegründer des Queeren Zentrums in Wiesbaden und unterstützt weitere queere Projekte. Mit SCHWULISSIMO sprach er über Migration, Sprache, seine Projekte und Ziele.

Macht Deutschland es Migranten bzw. queeren Migranten schwer in Deutschland anzukommen und sich zu integrieren?
Deutschland selbst macht Migration, Ankommen oder Integrieren nicht schwer. Migration innerhalb Europas oder nach Deutschland wird immer mehr zur Regel. Dabei bietet Deutschland besonders viele Chancen und Möglichkeiten. Manche Strukturen oder Einrichtungen sind eventuell ungeschickt oder überfordert. Auch sehe ich manchmal die Vernachlässigung von Migrationskonflikten, aber eine aktive oder bewusste Verhinderung spüre ich nicht. Das unterscheidet uns deutlich von so manch anderem Land.

Was schwierig wirkt, sind Menschen oder soziale Gruppen, die der Migration skeptisch gegenüberstehen. Da sprechen dann oftmals Ängste, Verunsicherungen und einfach Nichtwissen zu kulturellen Hintergründen. Hierauf sollten wir unsere Anstreng­ungen richten.

Was sind die größten Herausforderungen für queere Migranten in Deutschland?
Zuerst sind da die üblichen großen Herausforderungen der Migration. Ganz vorne stehen die Sprachbarriere und das Erlernen der neuen Regeln und kulturellen Gepflogenheiten. Das kann schon verunsichern.

Bei queeren Migrant*Innen kommt hinzu, dass sie sich zusätzlich zum neuen Umfeld meist auch mit ihrer sexuellen Identität und/oder Orientierung auseinandersetzen. Unsere freiheitlich demokratische Grundordnung bietet da andere Möglichkeiten und Freiheiten als das vielleicht vorher der Fall war.

Wenn nun das ursprüngliche kulturelle Umfeld typischerweise queerphob geprägt ist, dann steht das natürlich im Konflikt mit der eigenen Entwicklung. Hier gilt es dann einen eigenen Weg zu finden, damit umzugehen. Dies ist meist eine starke Belastung, zusätzlich zur eigentlichen Migration.

Queere Integration © Mario De Moya F
Queere Integration © Mario De Moya F

Inwieweit kann und sollte die Politik eingreifen bzw. Abläufe verändern?
Politik sollte Rahmen, Strukturen und Einrichtungen schaffen. Dies zum Beispiel in Form von Informationskampagnen und der Förderung von diversen Bildungsmaßnahmen, öffentlichen Solidaritätsbekundungen für Vielfalt in jeglicher Hinsicht oder der Finanzierung von geeigneten Projekten oder Maßnahmen. Und natürlich muss Politik den eigenen „Stall sauber halten“, also innerhalb der eigenen Verwaltung keine gegenläufigen (queerphoben) Tendenzen akzeptieren. Letztlich ist der wesentliche Faktor zu Integration der Einfluss der Zivilgesellschaft, also das Handeln von jedem Einzelnen. Dies zu begünstigen ist die Aufgabe von Politik.

In einem Interview hast du gesagt, dass du dir dein Selbstbewusstsein Stück für Stück erkämpfen musstest, weil du in einer sehr homophoben Gesellschaft aufgewachsen bist. Wie hat sich diese homophobe Gesellschaft konkret geäußert?
Es hat sich wie eine Unterdrückung angefühlt. Homophobie in der Gesellschaft äußert sich überall im Alltag. Dies fängt bei der Kommunikation von traditionellen Rollenbildern an, geht weiter über das Totschweigen von sensiblen Themen bis hin zur offenen Aggression gegenüber vermeintlich schwulen Merkmalen, wie etwa „weiblichen“ Gestiken oder Gangarten bei Männern. Im Alltag dieser Eindrücke wird mittelbar und unmittelbar enormer psychischer Druck aufgebaut, dich hetero-normativ zu verhalten und zu denken. Hinzu kommt, dass du aus Angst vor Entdeckung keinerlei Fluchtmöglichkeiten hast. Schutzräume oder das vertrauensvolle Gespräch zur Sexualität gibt es nicht. Du bist gefangen mit dir selbst, das ist Unterdrückung pur.

Wie hast du dir Stück für Stück dein Selbstbewusstsein erkämpft? Was sind deine Tipps für Menschen, die sich das gerade noch erkämpfen?
Die Musterlösung gibt es leider nicht. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und dann auch gehen. Für manche ist es das geheime Ausprobieren der eigenen Sexualität, für andere ist es das Loslösen vom bisherigen sozialen Umfeld. Wichtig ist, dass man sich ergründet, kennt und dann auch so akzeptiert, wie man ist. Sich also selbst lieben und schätzen lernt, egal welche Eigenschaften und Attribute vorhanden sind.

Bei mir selbst hat der Austausch mit einem Therapeuten geholfen, also das geschützte und vertrauensvolle Gespräch. Ein weiterer besonderer Schritt war für mich die Loslösung aus der kamerunischen Community, die mich sehr belastet hat. Auch das Durchleben von Partnerschaft hat mich sehr bereichert. Ich lebe mit Familie, Freunden und der queeren Community. Das kann man in Einklang bringen und ist kein Widerspruch. Und auch mein Weg ist längst nicht zu Ende. Mit Kraft und Selbstbewusstsein möchte ich für die queere Community eintreten und anderen bei ihrem Lebensweg helfen. Es geht also noch weiter.

Du sprichst mehrere Sprachen – fühlst du und denkst du unterschiedlich in diesen Sprachen?
Korrektur! (grinst) Ich bin in der Lage, in acht Sprachen gut zu kommunizieren. Diese Sprachen sind: Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Russisch, Italienisch, Portugiesisch und Thailändisch.

In meinem Alltag denke und „fühle“ ich meist auf Deutsch. Sprache ist für mich eng mit Kultur und Umfeld verbunden. Im Urlaub kann sich das natürlich schnell verschieben. Ich liebe Reisen und das Kennenlernen von anderen Kulturen. Da fühle ich mich schnell rein und denke dann auch in der Sprache.

© Marc Arthur Tsanang
© Marc Arthur Tsanang

Was fasziniert dich an unterschiedlichen Sprachen?
An unterschiedlichen Sprachen interessiert mich die Form, die großen Gemeinsamkeiten und der unterschiedliche Ausdruck. Unsere Gesellschaften und Kulturen sind alle mit derselben Realität konfrontiert. Meist haben wir dieselben Probleme und Motivationen, egal ob wirtschaftlicher oder zwischenmenschlicher Natur. Dies zu greifen, zu beschreiben und letztlich zu kommunizieren ist auf vielen Wegen möglich. Dabei legt jede Sprache in Grammatik, Verwendung und Betonung andere Schwerpunkte. Ich vergleiche das gerne anhand von Sprichwörtern: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ oder das Verb „verschlimmbessern“ werden im Deutschen oft verwendet. In anderen Sprachen liegen hierfür keine Entsprechung vor. Dafür gibt es andere Sprichwörter, die ungefähr dasselbe beschreiben können.

Inwieweit gehen Menschen anders auf einen zu, wenn man die Muttersprache der Person spricht? Du liebst das Reisen – hast du durch deine sprachlichen Kenntnisse schon den einen oder anderen Vertrauensbonus genossen?
Das auf jeden Fall. Wie es das Wort „Muttersprache“ schon erkennen lässt: Es bringt etwas Vertrauensvolles mit sich. Die Ansprache erfolgt dann im Bekannten und Gewohnten, nicht in einer Sprache, die erlernt wurde und man zum Verstehen eventuell noch Nachdenken muss. Die Ansprache in Muttersprache muss nicht perfekt bzw. kann auch gebrochen sein. Die Mühe des Sprechenden und das Wiedererkennen beim Hörenden sind das Ausschlaggebende. Dadurch schafft man Verbindung, die natürlich einen Bonus in der Kommunikation mit sich bringt.

Glaubst du die Welt wäre ein besserer Ort, wenn wir alle jede Sprache sprechen könnten?
Wenn wir das könnten, hätten wir sicherlich einige Sprachbarrieren nicht mehr. Weniger Störungen tragen zur besseren zwischenmenschlichen Kommunikation bei. In diesem technischen Sinne: Ja, uns wäre geholfen.

Aber auch hier möchte ich betonen, der Wille zur gemeinsamen Kommunikation zählt. Wenn dieser da ist, kann man sich auch mit Handzeichen oder Lauten unterhalten. Also gegenseitige Akzeptanz – trotz erkennbarer Unterschiede – und Wille sind für mich der Schlüssel für eine gute Kommunikation.

Achtung, die folgende Frage ist etwas pseudo-psychologisch: Ist deine Berufswahl wegen deines queeren Lebens entstanden? Nachdem Motto „Ich fühle mich nicht verstanden, also versuche ich es in anderen Sprachen“
Nein, eher nicht. Das Thema Sprachen war für mich seit frühester Kindheit ein Thema. Ich konnte durch die Finanzierung meiner Mutter mit 10 Jahren mit der deutschen Sprache anfangen. Also sind Deutsch und Französisch Sprachen, mit denen ich aufgewachsen bin.

Noch vor der Pubertät habe ich mich lieber mit Sprache als Mathematik beschäftigt. Das gehört zu meiner Person, unabhängig von meiner sexuellen Orientierung. So sollten wir auch queere Menschen sehen. Sexualität oder sexuelle Identität prägen zwar einen Menschen, bestimmen aber nicht dessen Person oder Charakter.

Welche Kraft hat die Sprache beim Thema Integration?
Sprache verbindet, ist also die Brücke zwischen Menschen. Keine Gesellschaft kann ohne zwischenmenschliche Beziehung bestehen. Sprache hilft dabei. Dementsprechend sehe ich das Erlernen der deutschen Sprache als eines der wichtigsten Anforderungen für eine gelungene Integration in Deutschland.

Momentan gilt der Integrationskurs als „bestanden“, wenn das B1-Niveau erreicht worden ist. In meinen Augen ist das nicht genug. Mit einem B1-Niveau ist man noch weit davon entfernt, komplexe Sachverhalte zu begreifen und zum Ausdruck zu bringen. Ich wäre dafür, dass man den Integrationskurs bestanden hat, wenn mindestens das B2-Niveau erreicht worden ist.

Sprache © ivosar
Sprache © ivosar

Wie stehst du zum Thema Gendern? Im Englischen scheint es oft einfacher zu gendern – ist die deutsche Sprache zu komplex oder gibt es in Deutschland einfach zu viele Menschen, die sich gegen das Gendern stellen und so Lösungen verhindern?
Ich muss zugeben, über das Gendern stolpere ich selbst noch oft. Das ist sicherlich eine Gewohnheitssache. In der Tat ist es im Englischen um ein Vielfaches einfacher. Die deutsche Sprache ist mir da etwas sperriger.

Sprache lebt, ist vielfältig und kann sich im Laufe der Zeit verändern. Dabei muss nicht jede Veränderung auch vollzogen werden. Das liegt eben an den Menschen. Und hier kommt wieder das „Zwischenmenschliche“ dazu. Sprache ist die Brücke zwischen den Menschen. Ich muss nicht hinüber gehen, aber wenn ich bemerke, dass es meinem Gegenüber etwas bedeutet, dann nutze ich persönlich gerne eine Sprachvariation, eben das Gendern.

Worauf bist du am meisten stolz?
Ich bin am meisten darauf stolz, dass ich trotz aller Schwierigkeiten, denen ich mich aussetzen musste, es geschafft habe, mich zu lieben und akzeptieren, wie ich bin.

Ich spiele hier auf meine sexuelle Orientierung an. Der Weg zu Selbstliebe und Selbstakzeptanz war nicht einfach. Er war mit vielen Tränen und Leiden verbunden, aber trotzdem habe ich es geschafft. I am a fighter (lächelt)

Was hast du in den Jahren der Pandemie Wertvolles über dich gelernt?
Generell wurde mir die Verbindung zu den Menschen stärker bewusst. Durch die Kontakteinschränkungen ist das viel deutlicher geworden, was uns sonst im Alltag als selbstverständlich erscheint. Auch die Reisebeschränkungen haben Auswirkungen auf unser Miteinander. Geschäftlich ist Reisen zwar irgendwie möglich, aber touristische oder private Reisen soll man vermeiden. Gerade Letzteres sind Reisen, um neue Länder und Kulturen kennen zu lernen. Sie sind nicht zweckgebunden. Diese Freiheiten und Möglichkeiten weiß ich nunmehr stärker zu schätzen. Dabei denke ich auch an die Menschen, die isoliert und einsam sind oder gar nicht erst die Möglichkeit haben, zu reisen.

Was liebst du an der queeren Community in Wiesbaden?
Wiesbaden ist eine mittelgroße Stadt und ist zu einer Heimat für homo-, bi-, trans*- und intersexuelle Personen sowie Transgender und Regenbogenfamilien geworden. Es gibt diverse Vereine, deren Ehrenamtliche aktiv mit Enthusiasmus daran arbeiten, dass Wiesbaden endlich wärmer und die hier gelebte Vielfalt sichtbar wird. Wiesbaden verfügt über ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot für Menschen jeglicher sexueller Orientierung. Dadurch werden Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit geleistet. Das ist nämlich das, was ich an der queeren Community Wiesbadens liebe.

Du bist Mitbegründer des Queeren Zentrums Wiesbadens – wie kam es dazu?
Ein queeres Zentrum in Wiesbaden war längst überfällig. Die queere Community war über die Stadt verteilt und hatte keine gemeinsame Anlaufstelle, um ihre Kräfte, Kommuni­kation und den Austausch zu bündeln. Ihnen fehlte in Wiesbaden bislang ein Ort, an dem sie sich aufgehoben fühlen und um Rat fragen können.

Der runde Tisch zu den LGBTI* Lebensweisen in Wiesbaden formulierte diesen Bedarf in seiner Sitzung am 07.02.2019 und wirkte auf die Realisierung des Projektes hin. Es wurde ein Arbeitskreis gebildet, der sich mit den grundlegenden Fragen zur Gründung eines Queeren Zentrums in Wiesbaden beschäftigt. Für eine Mitarbeit meldeten sich Vertreter*Innen mehrerer Organisationen und Initiativen. Die LSBT*IQ-Koordinierungs­stelle der Landeshauptstadt hat die Koordination und Leitung dieses Arbeitskreises übernommen.

Das Organisationsteam zur Gründung ist einen langen und anstrengenden Weg gegangen, der natürlich auch mit viel Bürokratie und Finanzierungsgesprächen verbunden war. Das Projekt ist in Wiesbaden bekannt und vielfach diskutiert worden. Auch von der Politik gab es eine riesige Unterstützung dazu. Zuletzt galt es für die Gründungsmitglieder, die formellen Eintragungen für die Behörden abzuschließen und die Botschaft der Vereinsgründung nach außen zu tragen. Hier konnte ich unterstützen.

Warum sind queere Zentren so wichtig?
Ein Queeres Zentrum bietet für die LGBTI*-Community einen sicheren und sichtbaren Ort für Beratungs- und Gruppenangebote. Auch ist es ein geschützter Ort des Zusammen­treffens und Austauschs. Schon die Räumlichkeit ist ein zentraler Aspekt: Für Arbeits­gruppen­treffen, Beratungen, Lagerung von Material und Veranstaltungen benötigt es Räume. Projekte stoßen durch fehlende Räume an die Grenzen der Umsetzbarkeit. Queeres Leben braucht einen physischen Ort. LGBTI* Menschen sind nach wie vor eine diskriminierte Minderheit.

Für jede Community, die sich mit der Gründung eines queeren Zentrums beschäftigt, kann ich nur empfehlen auf die bereits erfolgreichen Gründungen in anderen Städten zu schauen. Die dortigen Ansprechpartner sind meist sehr gerne bereit, Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen. Was es vor Ort braucht, sind engagierte Helfer, die sich vor der recht anstrengenden Gründungsarbeit nicht scheuen und nicht so schnell aufgeben. Das ist es, was unsere Community ein gutes Stück ausmacht.

© Marc Arthur Tsanang
© Marc Arthur Tsanang

Du engagierst dich unter andere auch im Verein „Warmes Wiesbaden“ und im Schulprojekt „Schlaugruppe“ – was machst du dort?
SCHLAU Wiesbaden ist ein Antidiskriminierungsprojekt zu den Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität. In Workshops mit Schulklassen, Studierenden oder Auszubildenden ermöglichen wir es den Teilnehmenden, mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, die selbst lesbisch, schwul, bisexuell, queer oder trans* sind, oder die mit diesen Themen enge Berührungspunkte haben. So möchten wir durch persönliche Begegnungen und Gespräche Rollenbilder und Vorurteile reflektieren.

Wir führen durch pädagogische Methoden und Begriffsklärungen in die Themengebiete ein, sprechen autobiografisch über unsere eigenen Erfahrungen und bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, offen oder anonym Fragen zu stellen und über Vorurteile und Klischees zu sprechen.

Was ist die emotionalste Geschichte, die du erlebt hast seit du mit queeren Migranten arbeitest?
Aus Datenschutzgründen werde ich niemanden erwähnen, aber da ich ehrenamtlich aktiv bin, habe ich eine Person kennengelernt, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung vehement verfolgt wird und seitens der Familie mit dem Tod bedroht wurde. Sie versteckt sich in Deutschland und ist zum Glück als Flüchtling anerkannt. Was ich emotional finde, ist der Kampf um das eigene Glück und dies trotz queerphoben Umfelds. Diese Person ist eine, zu der ich gern aufschaue und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich die Kraft hätte haben können, die diese Person hat. Sie ist zweifelsohne ein Vorbild und ihre Geschichte würde sicherlich andere Ungeoutete zum Outing bewegen.

Für was möchtest du dir 2022 mehr Zeit nehmen?
Ich habe mir für 2022 Folgendes vorgenommen:

  • Ich möchte den Wertunterricht in den Integrationskursen um weitere Punkte erweitern. Als Integrationslehrer habe ich festgestellt, dass LGBTI*-Themen zu kurz oder gar nicht angesprochen. Mit dem LSVD werde ich zusammenarbeiten, um an unser Ziel zu kommen
  • Ich möchte ein NGO (Non-Governmental Organisations - Nichtregierungsorganisationen) namens „Queere Helden“ ins Leben rufen. Diese Organisation sollte als Ziel haben, queeren Menschen LGBTI*-Vorbildern aufzuzeigen. Diese Helden sollten durch ihre Geschichten queere Menschen inspirieren, damit sie sich identifizieren können. In meiner Jugend hätte ich mir so eine Gruppe gewünscht.
  • Ich werde eventuell an Mister Supranational 2022 teilnehmen. Dieses Mal werde ich Kamerun (mein Heimatland) repräsentieren.

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