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Elon Musk versteigert Ellen-DeGeneres-Gemälde
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Ausmistaktion im Twitter-Büro Elon Musk versteigert Ellen-DeGeneres-Gemälde

co - 22.08.2023 - 17:00 Uhr

Seit Elon Musk Twitter für 44 Milliarden Dollar kaufte, jagt eine Schlagzeile die andere. Die Krönung war die Umbenennung der weltweit bekannten Marke zu „X“, das laut dem neuen Inhaber eine „App für alles“ werden soll. Im Zuge des Rebrandings wirft Musk nun alles aus dem ehemaligen Twitter-Gebäude, was ihn an die Marke mit dem kleinen blauen Vögelchen erinnert – auch LGBTI*-Kunstgegenstände und die gesamte Büroeinrichtung.

Über das Bildnis

Gehen muss zum Beispiel ein Gemälde, das Ellen DeGeneres’ berühmtes Selfie von der Oscar-Zeremonie 2014 zeigt, die sie moderierte. Das Foto gehört für das Time Magazine zu den 100 einflussreichsten Fotos aller Zeiten. Es wurde seit seiner Entstehung mehr als drei Millionen Mal geteilt. Neben DeGeneres sind auch Bradley Cooper, Angelina Jolie, Jennifer Lawrence, Jared Leto, Lupita Nyong’o und ihr Bruder Peter, Brad Pitt, Julia Roberts, Kevin Spacey, Meryl Streep und Channing Tatum zu sehen.

Rebranding Sale

Zu den anderen Gegenständen, die Musk nun loswird, gehören Statuen von @ und #, ein Vogelkäfig mit dem Twitter-Logo, Luxus-Möbel und zahlreiche ganz normale Bürogegenstände wie Stühle, Schreibtische, Monitore und Kaffeemaschinen. Fotos der zu versteigerten Gegenstände gibt es auf der Seite des Rebranding Sales.

Die Versteigerung eröffnet am 12. September in San Francisco und wird sich über mindestens zwei Tage erstrecken. Interessierte müssen sich anmelden, um die 584 Verkaufsgegenstände zu begutachten. Das Startgebot scheint sich jeweils auf nur 25 Dollar zu belaufen.

LGBTI*-feindliche Übernahme

Eine im März veröffentlichte Studie zeigte, dass die LGBTI*-feindlichen Beiträge auf Twitter seit Musks Übernahme stark zugenommen haben, und dass die Firma an diesen Tweets Millionen verdient. Im April veränderte die Seite stillschweigend eine Zeile in ihren Richtlinien, die trans* Personen vor Hassrede schützte. Im Juni verlautete Musk, dass er die Begriffe „cis“ und „cisgender“ als Schimpfwörter betrachtet und entsprechend ahnden wird (SCHWULISSIMO berichtete).

Immer wieder werden Musk auch trans*-feindliche Ansichten nahegelegt. So hatte er beispielsweise einst getwittert, dass ärztliches Fachpersonal und Eltern, die geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Kindern befürworten, lebenslänglich ins Gefängnis sollen. Daneben hat Musk ein angespanntes Verhältnis zu seiner eigenen trans* Tochter Vivian, die letztes Jahr vor Gericht einen Antrag auf eine Namensänderung und eine neue Geburtsurkunde stellte (SCHWULISSIMO berichtete). Sie wollte nicht länger bei ihrem biologischen Vater leben noch „in irgendeiner Form mit [ihm] verwandt sein“.

Im freien Fall?

Nicht nur, dass Musk LGBTI*-feindliche Richtlinien etablierte – er scheint die Firma generell gegen die Wand fahren zu wollen. So kündigte er mehr als der Hälfte der Mitarbeiter, gab das Verifizierungshäkchen einfach zum Kauf frei, etablierte ein Lese-Limit für Tweets, blockierte Seiten des kritischen Journalismus und ließ Presseanfragen für eine Weile mit einem Kothaufen-Emoji beantworten. 

Die Umbenennung zu X bezeichnet Fabian Peter von Basic Thinking als „schlechtestes Rebranding aller Zeiten“: Es scheint übereilt und nur unzureichend durchgeführt. Lange existierten beide Logos einfach nebeneinander. Das neue Logo ist dabei noch nicht einmal wirklich einzigartig, denn es handelt sich um einen nur marginal angepassten Buchstaben einer vorhandenen Schriftart. Bei der Demontage des Vogels vom Twitter-Gebäude in San Francisco rückte die Polizei an, denn die Arbeiten blockierten eine der meistbefahrenen Straßen der Stadt.

Über Elon Musk

Elon Reeve Musk wurde in Südafrika geboren. Durch die zahlreichen von ihm (mit)begründeten Unternehmen wie dem PayPal-Vorgänger X.com und SpaceX und die Übernahme von Marken wie Tesla wurde er zum mehrfachen Milliardär.

Insgesamt war Musk dreimal verheiratet, davon zweimal mit derselben Frau, und hat neun lebende Kinder: fünf mit Schriftstellerin Justine Musk (geborene Wilson), zwei mit der kanadischen Sängerin Grimes und Zwillinge mit der kanadischen Neuralink-Managerin Shivon Zilis.

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