Gender-Streit in Berlin Senatsverwaltung sollte auf verständliche Sprache achten.
Die jüngste Entscheidung des neuen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner (CDU), dürfte den Streit um den Umgang mit der Gender-Sprache erneut anheizen – gegenüber der BILD am Sonntag erklärte er, dass in der Berliner Verwaltung keine Gender-Sprache zum Einsatz kommen solle, ein direktes Verbot werde es allerdings nicht geben. „Mir ist wichtig, dass die Sprache der Verwaltung verständlich ist!“
Keine Briefe in Gender-Sprache
Den Schritt begründete er unter anderem auch mit Blick auf Zuwanderer und ausländische Mitbürger, hier dürfte die Kommunikation mit den Behörden nicht unnötig erschwert werden. „Jeder kann privat sprechen, wie er möchte. Aber ich möchte gern das Deutsch sprechen, das ich in der Schule gelernt habe und das alle verstehen", so Wegner weiter. Gegenüber dem Tagesspiegel konkretisierte der Regierende Bürgermeister seine Aussage noch einmal und erklärte, dass er keinen Brief aus der Senatskanzlei unterschreiben werde, der in der Gender-Sprache verfasst sei.
Gendern als Abbild der Vielfalt Berlins?
Seit 2012 gibt es in der Berliner Verwaltung bereits einen Leitfaden, der zu inklusiver Gender-Sprache auffordert. Eine Rückabwicklung der bestehenden Richtlinien soll es dabei nicht geben. Es stehe allen frei, so zu sprechen, wie sie möchten, so Wegner. Seine Vorgängerin, die jetzige Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sowie auch die, für Soziales, Gleichstellung und Vielfalt Verantwortliche im Berliner Senat, Canzel Kiziltepe, sprachen sich erneut für die Gender-Sprache aus. Dies bilde die Vielfalt Berlins ab. Kritik kam auch von der queer-politischen Sprecherin der Linken, Kathrin Vogler, die via Twitter schrieb: „Sonst habt ihr keine Probleme? Leute kriegen monatelang keine Termine für ihre amtlichen Dinge, sie finden keine bezahlbare Wohnung oder kriegen keinen Arzttermin und worum kümmert sich der neue Regierende als erstes? Gendersprache! Berlin todeslost.“