Keine Behandlung für Trans-Jugendliche Neue Studie zeigt dramatische Auswirkungen auf die Jugend
Es sind dramatische Zahlen, die das renommierte Williams Institute der Universität von Kalifornien jetzt veröffentlicht hat. Das Institut ist eine Fakultät für Rechtswissenschaften und hat in einer neuen Studie aufgezeigt, dass mehr als ein Drittel aller trans-Jugendlichen in Amerika künftig wahrscheinlich keine geschlechtsangleichende oder anderweitig auf sie speziell abgestimmte Behandlung mehr bekommen könnten.
Die Studie stützt sich auf die aktuellen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten - immer mehr republikanisch geführte Bundesstaaten versuchen derzeit, lokale Gesetze durchzusetzen, die eine Betreuung von trans-Jugendlichen explizit verbietet. Das Institut geht landesweit von rund 150.000 Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren aus, die transsexuell sind. Rund 58.200 Minderjährige davon laufen aktuell Gefahr, den Zugang zu den oftmals lebensrettenden Maßnahmen zu verlieren.
Aktuell haben allein in diesem Monat März fünfzehn Bundesstaaten den Zugang zu geschlechtsangleichenden Behandlungen für transsexuelle und nicht-binäre Jugendliche entweder verboten oder erwägen Gesetze, die diesen Zugang einschränken oder verhindern sollen. Einen Monat zuvor im Februar erließ der texanische Gouverneur Greg Abbott bereits eine Verordnung, die die geschlechtsangleichende Betreuung von transsexuellen Kindern als "Kindesmissbrauch" einstufte und betroffenen Eltern und Ärzten mit Strafverfolgung drohte.
Eine texanische Richterin hatte zuletzt die Ermittlungen gegen die Eltern zwar vorerst unterbunden, erst im Juli soll allerdings abschließend ein Urteil darüber gefällt werden. Allein in Texas sind davon rund 14.000 transsexuelle Jugendliche betroffen.
Texas dient nun rund einem Dutzend weiterer Bundesstaaten als Blaupause für eigene Gesetzesentwürfe, die ebenso darauf abzielen, die Versorgung für trans-Jugendliche einzuschränken oder gleich ganz zu verbieten. In anderen Bundesstaaten gehen die Gesetzesvorhaben noch weiter und wollen sogar erwachsenen trans-Menschen über 18 Jahren die medizinische Versorgung verbieten – dazu gehören aktuell North Carolina, Oklahoma und möglicherwiese auch Alabama.
Dabei scheint es die Befürworter der transphoben Gesetzestexte auch nicht zu interessieren, dass diese im direkten Widerspruch zu mehreren Studien über den Gesundheitszustand von Transsexuellen steht. Sowohl die American Academy of Pediatricians wie auch die American Academy of Child and Adolescent Psychiatry und der American Psychiatric Association haben bereits unisono erklärt, dass geschlechtsangleichende Behandlungen für minderjährige trans-Jugendliche von Vorteil ist. Auch legen weitere Umfragen (Fachzeitschrift Pediatrics) der letzten zwei Jahre nahe, dass der Zugang zu Hormonblockern beispielsweise die Suizidrate unter trans-Jugendlichen und auch bei erwachsenen transsexuellen Menschen rapide sinken lässt.
Kurz gesagt, je mehr trans-Jugendliche unterstützt und vorurteilsfrei behandelt werden, desto besser ist das für ihre psychische Gesundheit, so das Williams-Instituts abschließend.