Läden unter Beobachtung Katar entfernt regenbogenfarbene Spielsachen aus den Regalen
In wenigen Monaten startet die Fußball-WM in Katar. Die Ausrichtung ist umstritten, nicht zuletzt wegen der LGBTI*-feindlichen Gesetze des Landes: Auf gleichgeschlechtliche Handlungen steht noch immer eine lebenslange Haftstrafe, und unter Umständen sogar der Tod. Die Ausrichter versichern der LGBTI*-Community jedoch seit Monaten, dass Katar ein „tolerantes“ und „gastfreundliches“ Land sei – öffentliche Liebesbekundungen würden nur generell nicht gerne gesehen (SCHWULISSIMO berichtete). Doch die neueste Aktion der katarischen Behörden spricht nicht gerade von Toleranz.
Regenbogenfarben nicht erwünscht
Auf Twitter verkündete das katarische Ministerium für Handel und Industrie, dass es „mehrere Einzelhandelsgeschäfte in verschiedenen Regionen“ des Landes inspiziert hätte. Genauer gesagt ging es um die Spielwarenabteilungen der Geschäfte: „Die Kampagnen führten […] zur Beschlagnahmung von Kinderspielzeug mit Slogans, die gegen islamische Werte verstoßen.“ Dazu veröffentlichte das Ministerium ein Beispielfoto für solch „anstößige“ Produkte. Zu sehen sind regenbogenfarbene Anti-Stress-Spielzeuge. In einer separaten Erklärung rief das Ministerium dazu auf, Produkte mit ähnlichen Logos und Designs zu melden.
Liberalismus als PR-Masche
LGBTI*-Aktivist Peter Tatchell nannte die Aktion gegenüber Metro einen „neuen Tiefpunkt“ und eine „absurde, überzogene Reaktion eines paranoiden [, tyrannischen] Regimes“. In seinen Augen ist das ein Beweis dafür, dass Katar „bösartig homophob bleibt und sein selbsternanntes, neues, liberales Image Betrug und reine PR-Masche ist.“