Schweiz feiert Fußball-Sieg Im Auto bedroht und geschlagen – aus Partylaune wird Angst
Am Montagabend war in der Schweiz großes Feiern angesagt. Immerhin hatte das Land in der Fußball EM gegen den starken Gegner Frankreich gesiegt. Viertelfinale heißt es nun. Daraufhin entstand eine multikulturelle Party in der schweizerischen Gemeinde Martigny. Die pansexuelle Kelly und der schwule Laurent gerieten per Zufall mit einem dritten Freund in eine Kolonne von jubelnden Fahrzeugen. Sie hatten eine Regenbogenflagge im Auto und beschlossen, sich den feiernden Menschen anzuschließen. Dabei zeigten sie ihre Fahne.
Eine Regenbogenfahne erzeugt so viel Hass
Doch damit begann der Ärger. Viele Menschen reagierten mit Hass. Zigarettenstummel wurde nach ihnen geworfen. Andere belegten sie mit Schimpfworten wie „Scheiß-Schwuchtel“ und bedrohten sie. An einem Kreisverkehr wurden sie von einem Mädchen gewarnt. „Ihr werdet getötet“, waren ihre Worte. Eine Gruppe von Leuten kam und wollte ihnen die Flagge wegnehmen. Dann versuchten sie, Laurent aus dem Wagen zu ziehen. Sie blieben erfolglos, doch Kelly wurde ins Gesicht geschlagen.
Ich werde mich nicht verstecken
Das Opfer erstattete am nächsten Morgen Anzeige und fand den mutmaßlichen Täter via Social Network. Derzeit lebt Kelly in Angst, die Ermittlungen laufen noch. Weiterhin prasseln Drohungen auf sie nieder. Doch sie steht zu ihrem Recht, frei zu leben und möchte sich nicht verstecken, berichtete der Blick.