Direkt zum Inhalt
Brasilianer versteckte seine Sexualität im Macho-Sport

Schwuler FIFA-Schiedsrichter Brasilianer versteckte seine Sexualität im Macho-Sport

co - 11.07.2022 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Der brasilianische FIFA-Schiedsrichter Igor Benevenuto (41) leitet seit 23 Jahren Spiele. Jetzt outete er sich laut Sport1 im Podcast des brasilianischen Sport-Portals Globo Esporte als schwul. Dabei sprach er auch über den Umgang mit Homosexualität im Profi-Fußball.

Ein Versteck unter Machos

„Fußball war ein Männerspiel, und ich wusste schon früh, dass ich schwul bin“, so Benevenuto. Im Fußball habe er daher eine Chance gesehen und sich für eine Karriere als Schiedsrichter entschieden: „Es gab keinen perfekteren Ort, um meine Sexualität zu verstecken.“ Schiedsrichter zu sein, habe ihn „in eine Machtposition“ gebracht. Der Fußball sei vor allem wegen den Vorurteilen der Macho-Kultur „eine der feindlichsten Umgebungen für einen Homosexuellen“. Dennoch habe Benevenuto dazu gehören wollen. Daher habe er sein „wahres Ich geopfert, um mich vor der physischen und emotionalen Gewalt der Homophobie zu schützen“. 

Outing für den Fortschritt

Das sei allerdings etwas, das viele Homosexuelle tun: „Schwule sind es gewohnt, nicht sie selbst zu sein. Wir schränken unser Verhalten ein, um die Erwartungen der Hetero-Welt nicht zu enttäuschen.“ Laut Benevenuto „leben 99,9 Prozent der Homosexuellen [im Profi-Fußball] im Verborgenen“. Mit seinem eigenen offiziellen Outing will er Homosexualität im Sport weiter normalisieren: „Wir existieren und verdienen das Recht, darüber zu sprechen und normal zu leben.“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

„Raubtier“ von London

Männer geplant mit HIV infiziert

Womöglich hunderte Männer wurden vom „Raubtier von London“ mit HIV infiziert. Die Polizei sucht nach weiteren Opfern, der Täter wurde verurteilt.
Attentatspläne auf queere Bar

USA auf dem Pulverfass

Die Polizei in Arizona konnte ein geplantes Attentat auf eine queere Bar in letzter Minute verhindern. Der Täter wollte Aktivist Charlie Kirk rächen.
Queere Terroristen?

Neue Einstufung des FBI gefordert

Die rechtskonservative US-Heritage Foundation fordert vom FBI, trans* Menschen als extremistische Gewaltgruppe und Terroristen einzustufen.
Treffen deutscher Bischöfe

Vollversammlung in Fulda

Ab heute debattieren die deutschen Bischöfe über die Fortführung der Reformpläne im Bereich LGBTIQ+, auch wenn der Papst zuletzt eine Absage erteilte.
LGBTIQ+-Hass an Schulen

Erste Zahlen aus Baden-Württemberg

Die Fälle von Diskriminierung im Bereich LGBTIQ+ an Schulen in Baden-Württemberg steigen an, betroffen sind Schüler sowie Lehrkräfte.
LGBTIQ+-Aktivist vorerst frei

Hocaoğulları dankt Unterstützern

Der LGBTIQ+-Aktivist Enes Hocaoğulları ist vorerst frei. Er war nach Kritik an der türkischen Polizeigewalt festgenommen worden. Prozessbeginn: 2026.
Rechtsextreme beim CSD

Pride-Parade unter Polizeischutz

In Sachsen demonstrierten rund 700 Menschen für LGBTIQ+ beim CSD Döbeln, geschützt vor Rechtsextremen durch rund 300 Einsatzkräfte der Polizei.
Gefahren durch KI?

Warnung von queeren Verbänden

Queere Verbände in Italien warnen vor Künstlicher Intelligenz, besonders Anti-LGBTIQ+-Gruppen würden dabei immer stärker Hass und Hetze verbreiten.
Hoffnung für LGBTIQ+-Helpline

US-Gesetzentwurf für Reaktivierung

Im Sommer wurde in den USA die einzige Suizid-Helpline für queere Jugendliche gestrichen. Jetzt regt sich parteiübergreifend Widerstand.