Sunak stärkt Frauenrechte "Das biologische Geschlecht spielt eine Rolle!“
Bereits vor seiner Wahl zum neuen Premierminister von Großbritannien hatte Rishi Sunak seine Position bei der Frage um Frauen- und Trans-Rechte eindeutig erläutert, nun bekräftigte er sie abermals und stellte klar, dass sich auch nach seiner gewonnenen Wahl daran nichts ändern werde. Sunak betonte, dass das biologische Geschlecht sehr wohl eine wesentliche Rolle spiele.
Dauerbrenner-Thema Trans-Rechte
Am gestrigen Donnerstag war Sunak in der TV-Sendung Piers Morgan Uncensored aufgetreten, um ein Fazit über die ersten hundert Tage als Vorsitzender der Konservativen Partei sowie als gewählter Premierminister des Vereinigten Königreichs zu ziehen. Nebst Aspekten rund um die Einwanderungspolitik des Landes oder den Löhnen von Krankenschwestern kreiste das Gespräch auch um die Rechte von Trans-Personen, ein besonders umstrittenes Thema im gesamten Königreich.
Im letzten Jahr sorgten die, wahrscheinlich missbräuchlich verabreichten Hormone und Pubertätsblocker an der Londoner Tavistock-Klinik samt den offenbar unzureichenden medizinischen Voruntersuchungen bei möglichen Trans-Jugendlichen dazu, dass die Einrichtung nun in wenigen Wochen geschlossen werden muss und eine Klagewelle von mehr als eintausend betroffener Eltern und deren Kindern gerade auf die Klinikleitung zurollt.
Frage um das biologische Geschlecht
Vollends entbrannt ist die Debatte schlussendlich im Januar dieses Jahres, nachdem England das neue Selbstbestimmungsgesetz von Schottland stoppte, da dieses nach Aussage der Briten gegen bestehende Gleichstellungsgesetze und Schutzrichtlinien für Frauen verstoßen würde. Sunak hatte dabei im Vorfeld immer wieder klargemacht, dass er sich für die Rechte von Frauen starkmachen wolle, wenngleich er auch die Rechte von LGBTI*-Menschen im Blick habe.
In der Vergangenheit hatte sich Sunak tatsächlich auch immer wieder für die LGBTI*-Community eingesetzt, zieht aber offensichtlich eine thematische Grenze bei der Frage um die Zweigeschlechtlichkeit sowie den Rechten von Frauen. Im gestrigen TV-Interview sagte Sunak so: "Ich weiß, was eine Frau ist: ein erwachsenes weibliches Wesen.“ Er fügte hinzu, dass wir alle ein "enormes Mitgefühl, Toleranz und Verständnis" für Trans-Personen haben müssen, dass aber "das biologische Geschlecht wirklich zählt."
Die Biologie spielt eine Rolle
Dabei bezog sich Sunak auch direkt auf jene Fälle, die seitens diverser Frauenschutzorganisationen aber auch einiger LGB-Verbände wie der LGB-Alliance immer wieder angesprochen werden: Es geht um viele komplexe Aspekte, beispielsweise um die Frage, ob Trans-Frauen der uneingeschränkte Zugang zu Frauenschutzräumen gestattet werden sollte, ob verurteilte Trans-Frauen künftig in Gefängnisse für Frauen verlegt werden müssten oder auch, ob Trans-Frauen im Frauensport bei offiziellen Wettkämpfen antreten dürfen. "Wenn es um diese Fragen geht, spielt das biologische Geschlecht eine Rolle... Ob es nun um Sex geht, um Frauenräume oder um Gefängnisse, das biologische Geschlecht spielt eine große Rolle!", so Sunak, der zudem erklärte, dass die Vorgehensweise, Trans-Athleten beim Frauensport antreten zu lassen, von den meisten Menschen als nicht fair empfunden werden würde.
Änderung des Gleichstellungsgesetzes geplant
Bereits im November letzten Jahres hatte der Premierminister auch angekündigt, das Gleichstellungsgesetz überarbeiten lassen zu wollen, um künftig klarzustellen, dass mit dem Ausdruck “sex“ im Gesetzestext nur das biologische Geschlecht gemeint ist. Queere Aktivisten warfen Sunak daraufhin vor, er schließe Trans-Menschen damit vom Gleichstellungsgesetz aus. Bisher sind so beispielweise Trans-Frauen im Gleichstellungsgesetz inkludiert, da der Begriff laut Sunak eben nicht eindeutig definiert wurde – damit muss auch Trans-Frauen Zugang zu allen Fraueneinrichtungen gewährt werden. Wird das Gesetz wie von Sunak angedacht geändert, wird diese Berechtigung obsolet.