Ungarn zeigt sich queerfeindlich Juni 2021 - Tausende Menschen demonstrieren in Budapest
Proteste gegen LGBTI*-feindliche Gesetze
Tausende Menschen setzen sich zur Wehr und demonstrieren in Ungarn. Dort wurde ein Entwurf für ein LGBTI*-feindliches Gesetz vorgelegt. Trotz der Proteste wird die Neuerung wohl in Kraft treten, wie es bereits in der Vergangenheit bei ähnlichen Angelegenheiten der Fall war.
Kinder sollen vor Homosexualität geschützt werden
Die geplante Änderung soll Bücher, Filme und andere Dinge, die Sexualität abweichend von Heteros zeigt, verbieten, wenn diese für Kinder und Jugendliche zugänglich sind. Auch Werbung, die Trans- und Homosexuelle als normal darstellt, soll nicht mehr gestattet werden. Ziel ist es „die Kinder zu schützen“. Außerdem umfasst der Entwurf höhere Strafen für Sexualgewalt gegenüber Minderjährigen. Man möchte zudem das naturgegebene Geschlecht des Nachwuchses behüten.
Die Kritik und bisherige Regelungen
Gegen diese Vorschläge trafen sich die Menschen Regenbogenfahnen schwingend vor dem Parlament. Rednerinnen und Redner forderten dazu auf, den Gesetzesentwurf zurückzuziehen. Es wurde dagegen protestiert, die sexuelle Gewalt mit Homosexualität gleichzusetzen. Außerdem bringe der Entwurf starke Einschränkungen gegenüber der Meinungsfreiheit und den Kinderrechten. Er würde gegen europäische Werte verstoßen. Immer wieder zeigt sich die Regierung homophob. Im letzten Jahr wurde ein Gesetz erlassen, welches sich ebenfalls gegen queere Leute richtet. Wer eine Geschlechtsangleichung durchführen lässt, hat dort nicht die Möglichkeit, dies in amtlichen Dokumenten anpassen zu lassen. Außerdem dürfen homosexuelle Paare nicht adoptieren. Daher flüchten viele queeren Menschen aus Ungarn. (SCHWULISSIMO berichtete)