Verstoß gegen jüdisches Gesetz Polens oberster Rabbi ist gegen LGBTI*-freie Zonen
Rabbi Michael Schudrich leitet die jüdische Gemeinde in Polen seit 2004. Er war an der „jüdischen Renaissance“ des Landes maßgeblich beteiligt. In der Serie „Pride in die Livingroom“ der israelischen LGBTI*-Organisation The Aguda sprach er sich jetzt gegen LGBTI*-Hass aus.
Jemanden auszugrenzen ist falsch
Seit 2019 deklarieren sich immer mehr polnische Gemeinden als frei von „LGBTI*-Ideologie“. Der Rabbi findet das nicht richtig: „So weit ich es beurteilen kann, verstößt das gegen die Halacha“, das jüdische Gesetz. „Die Halacha ist natürlich nicht dafür verantwortlich, was die Städte in Polen tun. Doch so wie ich als orthodoxer Rabbi das Judentum verstehe, ist, dass sich jeder Jude in einer Synagoge wohlfühlen sollte.“
Jüd*innen sollten sich engagieren
Laut PinkNews erklärte der Rabbi weiter: Alle Jüd*innen seien willkommen und wer ihnen sage, dass sie es nicht sind, der liege falsch. Bei der jüdischen Einheit ginge es nicht darum, sich in allem einig zu sein. Es ginge darum, zu feiern, dass „wir alle zusammen jüdisch sind“. Jüd*innen sollten sich stets für Menschenrechte einsetzen: „Wir Juden beschweren uns immer, dass wir Antisemitismus erfahren, dass die Nicht-Juden sich nicht für uns einsetzen. Das heißt, dass wir eine besondere Verantwortung dafür haben, uns für jeden einzusetzen, der diskriminiert wird.“