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Wie entwickelt sich der Markt?
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Immobilien 2023 Wie entwickelt sich der Markt?

kk - 03.04.2023 - 17:00 Uhr

Letztes Jahr sind die Preise auf dem Immobilienmarkt nach jahrelangem Aufwärtstrend endlich gesunken: Bleibt das 2023 auch so, platzt die Immobilienblase und wie entwickelt sich alles insgesamt für interessierte Käuferinnen und Käufer? Im Folgenden geben wir Euch Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Immobilien.

Preise

Der Wendepunkt 2022 in Sachen Immobilienpreise könnte laut einer aktuellen Studie schon bald wieder Geschichte sein und die Preise könnten also im Jahr 2023 wieder ansteigen. Wie das Wohnbarometer des Portals „ImmoScout24“ gerade anzeigt, haben die Angebotspreise im vierten Quartal 2022 zwar nachgegeben. Aber trotz einer spürbaren Preiskorrektur von bis zu zehn Prozent liegen die Angebotspreise zum Großteil immer noch deutlich über dem Niveau von 2021. Eigentumswohnungen verlieren laut Angaben des Portals im Bereich Bestandsimmobilien im Durchschnitt minus 4,3 Prozent. Mit 2.714 Euro pro Quadratmeter ist der Angebotspreis im Vergleich zum Vorjahr aber wiederum um 3,5 Prozent gestiegen. Der Neubau-Quadratmeterpreis verliert mit 6,4 Prozent stärker und landet damit auf dem Niveau des vierten Quartals 2021. Bei Einfamilienhäusern ist die Entwicklung jedoch genau umgekehrt: In diesem Sektor ist der Preisrückgang von Bestandsimmobilien mit 4,5 Prozent höher als im Neubau, wo die Preise um minus 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nachgeben. Jedoch lagen auch hier die Angebotspreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höher. Im Bestand um plus 2,7 Prozent und im Neubau um plus 7,3 Prozent.
Es gibt aber auch Expertenstimmen, die sinkende Immobilienpreise für wahrscheinlich halten. Für Mietpreise gilt dies aber im Allgemeinen nicht, diese werden wohl leider auch 2023 weiterhin steigen.

Aussichten

Experten erwarten für 2023 leider keinen nachhaltigen Preisrückgang: „Die letzten Monate waren geprägt von einer Phase des Abwartens und der Spekulation auf sinkende Preise. In der aktuellen Situation des Angebotsüberhangs haben Kaufinteressierte das Momentum auf ihrer Seite. Dass die Preise jetzt nachgeben, zeigt, dass der Markt funktioniert“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Verglichen mit dem Preisanstieg der letzten fünf Jahre ist die Preiskorrektur als moderat einzuordnen. Ein nachhaltiger Preisrückgang ist nicht zu erwarten, da die Neubauziele der Bundesregierung in weite Ferne gerückt sind. Wir rechnen mittelfristig mit einer Verknappung des Angebots, die den Markt wieder drehen kann.“ Schuld ist auch der schleppende bis gestoppte Neubau von Wohnungen. Denn für 2023 zeichnet sich ab, dass der Wohnungsbau weit hinter der Nachfrage herhinken wird. Laut dem Statistischen Bundesamt ist die Einwohnerzahl Deutschlands im ersten Halbjahr 2022 erstmals auf über 84 Millionen Menschen gestiegen. Das sind 843.000 Menschen mehr als zum Jahresende 2021. Gleichzeitig ist der Wohnungsbau nicht hinterhergekommen und stockt auch weiterhin. Der Gesamtverband der deutschen Wohnungswirtschaft rechnet in 2022 mit 250.000 neu gebauten Wohnungen für Deutschland, für 2023 mit rund 200.000 Wohnungen und für „2024 dann noch weniger“.  Laut einer Studie des Hannoveraner Pestel-Instituts sowie des schleswig-holsteinischen Instituts Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen Kiel (Arge) liegt das Wohnungsdefizit zum Jahresende 2022 in ganz Deutschland bei ca. 700.000 Wohnungen.  

Großstädte

Die Immobilienlage ist in den begehrten Großstädten natürlich immer anders zu bewerten als in ländlichen Gebieten. So ist derzeit zu sehen, dass die Nachfrage vor allem in vier der fünf größten Städte des Landes steigt. Die Nachfrage bleibt insgesamt aber derzeit noch unter dem Vor-Corona-Niveau des vierten Quartals 2019. In der Hauptstadt Berlin ist die Nachfrage nach Kaufimmobilien zum Beispiel deutlich höher als in den anderen Metropolen und liegt annähernd auf dem Ausgangsniveau von 2019. In den wichtigen Wirtschaftszentren Frankfurt und Stuttgart bleibt das Preisniveau stabil und damit auch höher, die Preiseinbrüche sind mit fünf bzw. zwei Prozent aber zum Teil auch höher als erwartet ausgefallen. Einzige Ausnahme unter den Top 5 ist Köln, hier geht die Nachfrage nach Kaufimmobilien weiterhin leicht zurück. Aber auch die Hotspots München und Hamburg haben „Federn gelassen“, hier gingen die Angebotspreise für Bestandswohnungen um je sechs Prozent zurück auf 8.953 Euro bzw. 6.424 Euro. In einigen mittleren Großstädten, darunter Essen, Hannover und Nürnberg, die bisher nicht als Immobilienhotspots galten, sind die Angebotspreise für Bestandwohnungen Ende 2022 im Vergleich zum Vorjahr besonders stark gesunken – wie das Portal „Immowelt“ berichtet, sogar um sechs bis acht Prozent. Weitern „Immowelt“-Daten zufolge bleibt der Osten mit seinen durchaus spannenden Großstädten tendenziell am günstigsten. Nirgendwo ist der Quadratmeterpreis mit 2.584 Euro so günstig wie in Leipzig. Laut Focus.de purzeln die Preise im Sachen Immobilienbestand (aber auch in Sachen Neubau sinken Preise) auch deutlich in interessanten Städten wie Erfurt, Jena, Braunschweig, Erlangen, Wolfsburg, Pforzheim, Augsburg, Münster, Bonn und Regensburg – letzteres ist sogar Weltkulturerbe und vielleicht schaut sich der ein oder andere Kaufinteressent mal in den genannten Städten für ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung um?

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