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Hepatitis Alle Infos von A bis E

kk - 13.08.2020 - 16:49 Uhr

Viruserkrankungen sind nicht nur auf Corona beschränkt, zu den klassischen Infektionen gehört auch Hepatitis in seinen Formen A bis E. Allgemein versteht man unter Hepatitis eine Entzündung der Leber, die eben durch Viren, aber auch durch Gifte, Medikamente oder Autoimmunkrankheiten hervorgerufen werden kann. In der Medizin werden verschiedene Formen, Ursachen und Merkmale unterschieden. Hier folgen alle Infos von Definition über Ursache und Therapie:
 

Definition
Hervorgerufen wird Hepatitis (von griechisch hepar, also Leber) durch Viren, die klinisch in der Form der Hepatitis-Viren A-E relevant sind. Diese infektiösen Formen teilen sich eben in die klassischen Virushepatitiden (Virusinfektionen) A, B, C, D, und E auf. Vor allem die Formen B und C liegen hier im Augenmerk, denn diese können langfristig zu einer Leberzirrhose führen. Die Varianten B und C bergen ein hohes Risiko Leberzellkrebs zu entwickeln.

Hepatitis A
Wird durch das Hepatitis-A-Virus ausgelöst und verläuft meist akut: Hauptsymptom ist eine Leberentzündung, die oft ohne Komplikationen spontan ausheilt. Übertragen wird die Infektionskrankheit durch verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel. Eine Impfung kann sicheren Schutz gegen Hepatitis A bieten.

Hepatitis B
Früher auch unter dem Namen Serumhepatitis bekannt, wird von dem Hepatitis-B-Virus verursacht und verläuft gelegentlich chronisch: Etwa 350 Millionen Menschen tragen diesen Virus in sich, was Hepatitis B zu einer der häufigsten Virusinfektionen weltweit macht. Durch die chronische Leberentzündung kann schließlich eine Leberzirrhose oder Leberzellkarzinom entstehen. Hepatitis B wird vor allem parenteral oder sexuell übertragen, weshalb vor ungeschütztem Geschlechtsverkehr abgeraten wird.

Hepatitis C
Diese Form verläuft meistens chronisch und wird über das Blut oder andere Körperflüssigkeiten übertragen: Bislang gibt es keine Therapie und auch eine Impfung existiert nicht. Wege der Infektion können Spritzen wie beim Konsumieren von Drogen wie Heroin sein, aber auch verunreinigte Instrumente bei Tätowierungen.

Hepatitis D
Durch den HDV (Delta-Agens oder Delta-Virus) ausgelöst und entsteht nur in Verbindung mit Hepatitis B: Somit schützt eine Impfung gegen Hepatitis B automatisch auch gegen Hepatitis D.

Hepatitis E
Tritt vor allem in südostasiatischen, zentralasiatischen und indischen Regionen auf. In Europa gilt unzureichend gegartes Schweinefleisch als Infektionsweg für Menschen. Seit 2012 gibt es einen in China zugelassenen Impfstoff.

 

Hepatitis // © DragonImages

Symptome
Alle Formen weisen im akuten Stadium ähnliche Symptomatiken auf, bestehend aus Fieber, Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Gelenk- sowie Muskelschmerzen. Oftmals werden diese Anzeichen als grippaler Infekt fehlgedeutet. Nach diesen ersten Symptomen kommt es dann zur Lebersymptomatik mit Stuhlentfärbung, Druckschmerzen, Gelbsucht und Juckreizen. Urinuntersuchungen und Laborbefunde weisen auf eine Hepatitis-Erkrankung hin, wenn erhöhtes Serumeisen oder vermehrte Gammaglobuline nachgewiesen werden.

Therapie
Bei akuten Hepatiden wird striktes Alkoholverbot erlassen, hepatotoxische also leberschädigende Medikamente abgesetzt sowie cortisonhaltige Mittel, wenn möglich vermieden. Je nach Hepatitis-Form wird unterschiedlich reagiert. Bei Typ A ist keine spezifische Medikation nötig, da sie in 99 Prozent der Fälle spontan in ca. 4 – 8 Wochen ausheilt. Bei der akuten Hepatitis B ist ebenfalls eine Ausheilung normal, bei der chronischen Hepatitis B gibt es zwei Medikamentenklassen, die verabreicht werden können. Hierbei ist jedoch keine vollständige Elimination des Virus zu erwarten, man setzt bei der Therapie auf Abmilderung. Hepatitis-C-Infektionen sind heutzutage mit einer neuen Virustatika-Kombination zu einem hohen Prozentsatz heilbar.

Prophylaxe
Wie bei fast allem gilt jedoch auch hier, Vorsorge ist besser als Nachsorge. Um sich vor den unterschiedlichen Hepatitis-Formen zu schützen gelten deshalb folgende Maßnahmen als sinnvoll. Bei Hepatitis A, das fäkal-oral übertragen wird, sollte man sich hygienische Grundsätze zu Herzen nehmen. Bei Fernreisen und Risikogebieten keine Meeresfrüchte, rohes Fleisch oder Fisch verzehren. Nur abgekochtes Leitungswasser oder aus versiegelten Wasserflaschen trinken sowie auf Eiswürfel verzichten. Zudem wird Menschen eine Impfung empfohlen, die ein Sexualverhalten mit erhöhtem Expositionsrisiko haben, zum Beispiel homosexuelle Männer. Aber auch Personen, die an der Leber erkrankt sind oder unter Blutgerinnungskrankheiten leiden wird eine Impfung empfohlen. Auch bestimmte Berufsgruppen sind gefährdet, zum Beispiel Mitarbeiter im Gesundheitsdienst, Personen mit Abwasserkontakt oder mit Tätigkeiten in Kindertagesstätten oder Küche.

Die beste Vorbeugung besteht also in einer Kombination aus Hygiene und Impfung: Nahrungsmittelhygiene spielt dabei eine wichtige Rolle und als Faustregel kann man sich diesen Spruch merken – „Cook it, peel it or forget it“ (Kochen, schälen oder vergessen). Zudem gilt es, nur maßvoll Alkohol zu konsumieren, um eine alkoholbedingte Hepatitis zu vermeiden. Auch starkes Übergewicht sollte man vermeiden, da es ebenfalls eine Hepatitis begünstigt.

Im Grunde gilt also auch hier die Formel: Gesunder Menschenverstand + gesunder Lebensstil = gesundes Leben.

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