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Welcher Schnurrbart soll es denn werden? // © Lorado

Männergesundheit Her mit den Schnurrbärten!

id - 30.10.2020 - 09:00 Uhr

Am 10. Oktober war der #WorldMentalHealthDay. Da war es nur selbstverständlich, dass sich die MOVEMBER-Organisation diesen Tag ausgesucht hat, um auf das Thema Männergesundheit aufmerksam zu machen. Gerade in der aktuellen Situation – mit wieder steigenden Zahlen im Corona-Pandemie-Geschehen – ist es wichtig, sein Augenmerk ganz besonders auf die Gesundheit zu werfen. Und das nicht nur aufgrund der Gefahr einer Infektion, sondern vielfach auch gerade wegen der Begleitumstände, die bei einigen zu psychologischen Problemen wie beispielsweise Depressionen führen können.

Der vermehrte Stress durch Unsicherheiten im Job, die Angst vor einer Erkrankung und die erhöhte Belastung im alltäglichen Leben führen nicht selten zu mentalen Beschwerden bis hin zu Depressionen. „Was gerade passiert hat unterschiedliche Auswirkungen auf uns alle“, erklärt Brendan Maher, globaler Direktor Seelische Gesundheit und Suizidprävention bei Movember. „Es ist schwierig zu entscheiden, was wann zu tun und zu sagen ist. Nur gemeinsam kommen wir da durch. Wir bei Movember wollen die Menschen dazu ermutigen, mit Anderen, die straucheln, Kontakt aufzunehmen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu unterstützen."

Aus diesem Grunde hat man die Kampagne „ALEC“ unterstützt. ALEC steht dabei für Ask, Listen, Encourage Action und Check in. „Fragen, Zuhören und für einen Menschen da zu sein, kann Leben retten“, sagt dazu Michael Fischer, European Country Manager bei Movember.

Barbier trägt Schnurrbart //© EXTREME-PHOTOGRAPHER

Der aktuelle Zustand der Männergesundheit steckt in der Krise. Im Durchschnitt sterben Männer fünf Jahre jünger als Frauen. Zusammen mit Botschaftern, unter anderem aus Film und Sport, schärft die gemeinnützige Organisation das Bewusstsein für die Gesundheit von Männern und regt zu offenen Gesprächen an. So sagt beispielsweise der Schauspieler Simon Licht als Movember-Botschafter: „Jeder sollte wissen, dass Depressionen eine ernst zu nehmende Erkrankung ist, bei der man sich professionelle Hilfe suchen sollte. Und gerade für Männer gilt: Zum Arzt zu gehen ist ein Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche.“

Es sind Zahlen, die zum Nachdenken anregen (sollten): In Deutschland beispielsweise sterben jährlich mehr Menschen durch einen Suizid als durch Drogen, Verkehrsunfälle, HIV & Mord zusammengenommen. Das ist eine erschreckende Zahl. Die WHO geht gar davon aus, dass Depressionen oder affektive Störungen in diesem Jahr die zweithäufigste Todesursache weltweit sein könnten. Umso wichtiger ist es, Organisationen zu unterstützen, die sich mit dieser Thematik befassen – oftmals zu großen Teilen ehrenamtlich. Und hier kommt der „klassische“ MOVEMBER ins Spiel.

Seit 2003 gibt es die Initiative, welche aus einer Laune heraus in Australien seinen Anfang nahm. Hinter dem Wort MOVEMBER steckt eine Mischung aus „Moustache“ und eben „November“. Das Prinzip ist simpel, zugleich aber sehr effektiv. Männer sind dazu aufgerufen, am 01. November mit einem glattrasierten Gesicht zu starten und sich dann im Laufe des Novembers einen schicken oder schaurigen Schnurrbart heranzuzüchten. Dieses bringt zum einen Gespräche in Gang, wo man sich über die Gesundheit unterhalten kann und zum anderen sorgen unzählige „Mo-Bros“ – und auch etliche Mo-Sisters“ dafür, Spenden für diesen Zweck zu sammeln. Da finden sich Kolleg*innen zusammen, Freundeskreise bilden Teams mit teilweise abenteuerlichen Teamnamen wie beispielsweise „Lucky Luke Racing Team“ oder „Dirty Beau and the Boys“, Sportmannschaften oder sich völlig fremde Menschen aus einem Stadtteil kommen zusammen. Schauspieler, Politiker und Sportler sind genauso dabei wie der „Mann von Nebenan“. Und wer sich nicht entscheiden kann, wie sein „Schnurri“ aussehen soll, ist in den geschickten Händen eines Barbiers sicher gut aufgehoben. Also, warum nicht einfach mal mitmachen, Spaß haben und zugleich etwas für den guten Zweck tun? Und wer weiß, vielleicht wird am Ende das weltweite Spendenergebnis in Höhe von rund 65 Millionen Euro allein im vergangenen Jahr getoppt?

Alle Infos unter:
www.de.movember.com

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