„Königliche Kobras“ Russische „Drag Race“-Kopie auf YouTube
Vor wenigen Tagen feierte die russische Show „Königliche Kobras“ Premiere. Die Sendung ist offensichtlich eine Adaption von „RuPaul’s Drag Race“. Gastgeberin ist die bekannte Internet-Persönlichkeit Nastya Ivleeva.
Drag ohne LGBTI*-Community
Wie im Original gibt es auch bei den „Königlichen Kobras“ Lip-Sync-Battles, Comedy-Einlagen und extravagante Kostüme. Anders als die „Drag Race“-Adaptionen anderer Länder läuft die russische jedoch nicht im Fernsehen, sondern nur auf YouTube. Außerdem wird die Drag-Kultur darin nicht als Teil der LGBTI*-Community gezeigt – zu Beginn der Sendung wird sogar explizit darauf hingewiesen, dass sie nichts mit nicht-traditionellen sexuellen Orientierungen zu tun habe. Damit wollte man sich womöglich wegen des Anti-LGBTI*-Propaganda-Gesetzes absichern.
Einziger Nutzen sind mehr Follower bei Instagram
Genau das ist es jedoch, was viele an der Show bemängeln: Denn mit dem Schweigen tue man laut Aktivist Nikita Andriyanov so, als ginge es bei Drag nur ums Showbusiness – als existierten queere Menschen gar nicht. Mit dem Hinweis am Anfang setze man die Menschenwürde herab. Trotzdem hatte Andriyanov laut der Moscow Times die Hoffnung, dass die Sendung womöglich ein Bewusstsein für die LGBTI*-Community schaffen könne. Doch das einzige, wozu sie momentan tauge, sei, dass ein paar Drag Queens für einen Moment berühmter werden und dadurch mehr Instagram-Follower gewinnen können.