Gegen Schubladendenken LGBTI*-Jugend weist einfache Kategorien zurück
Etwa ein Fünftel der LGBTI*-Jugend identifiziert sich nicht mit einer der im Akronym genannten Bezeichnungen – das fand eine neue Studie des Trevor Projects heraus. Dieses Ergebnis lässt Rückschlüsse auf die Lebensweisen und die Bedürfnisse der jungen Generation zu: Laut den Wissenschaftlern seien die etablierten, breiten Kategorien den Jugendlichen nicht komplex genug. Besonders wichtig seien ihnen dagegen die facettenreichen Nuancen zwischenmenschlicher Beziehungen und so erfänden sie ihre eigenen Bezeichnungen.
Die Befragten wurden in einer Umfrage gebeten, ihre Identität zu beschrieben – zurück kamen mehr als 100 verschiedene selbst gewählte Begriffe. Von den 21 Prozent, die sich außerhalb der originalen Kategorien „schwul“, „lesbisch“ und „bisexuell“ sahen, bezeichneten sich viele als „queer, trisexuell, omnisexuell oder pansexuell“. Sechs Prozent kategorisierten sich beispielsweise als asexuell, polysexuell, sapiosexuell, androsexuell, bi-curious, homoflexible und so weiter.
Zahlreiche Teilnehmer differenzierten in ihren Labels auch zwischen romantischem und sexuellem Interesse und bezeichneten sich beispielsweise als „bi-romantic homosexual“ oder „asexual panromantic“.