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Hetze gegen LGBTI*
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Hetze gegen LGBTI* Stimmungsmache gegen Community wächst weiter an!

ms - 08.05.2023 - 13:00 Uhr

Erneut fielen die beiden Landeschefs Orbán und Erdogan negativ auf und attackierten verbal einmal mehr mit scharfen Worten Homosexuelle sowie die ganze LGBTI*-Community. So erklärte der ungarische Regierungschef Viktor Orbán, dass der Liberalismus ein Virus sei, den es zu bekämpfen gelte. Im Rahmen einer Konferenz in Budapest stellte Orbán weiter klar, dass sich die globale rechte Bewegung immer mehr solidarisieren würde, um gegen die „progressiven Eliten“ vorzugehen. Immer wieder teilte der Ministerpräsident dabei gegen die „woke“ Politik aus, verurteilte die „Transgender-Propaganda“ und hob einmal mehr den Schutz der Kinder vor LGBTI*-Menschen hervor.

Gleichberechtigung, eine biologische Waffe?

„Wir werden alle angegriffen, in Europa und in Amerika. Und nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Nein, wir haben es mit einem Virus zu tun, einer biologischen Waffe, die aus den Labors der progressiven Liberalen kommt!“, so Orbán weiter. Dem dürfte zeitgleich auch der türkische Präsident Tayyip Erdogan zustimmen, der im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung am gestrigen Sonntag auf einer Kundgebung in Istanbul erklärte, dass die Opposition „pro-LGBT“ sei – und das meinte Erdogan keineswegs als Kompliment.

Pro-LGBT-Parteien sollen begraben werden

Im weiteren Verlauf bekräftigte Erdogan so auch: „Die AK-Partei und andere Parteien in unserem Bündnis werden niemals pro-LGBT sein, denn die Familie ist uns heilig. Wir werden die Pro-LGBT-Parteien an der Wahlurne begraben!“ In der Türkei finden am 14. Mai Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Nach den jüngsten Meinungsumfragen könnte nach mehr als zwei Jahrzehnten Amtszeit Erdogans Mehrheit erstmals in Gefahr sein.

Wie Orbán bei den Wahlen im vergangenen Herbst in Ungarn scheint sich so nun auch Erdogan immer mehr auf die LGBTI*-Community als Feindbild zu konzentrieren. Die ersten Auswirkungen waren bereits sehr zeitnah zu erleben, bei einer anderen Wahlveranstaltung in der Stadt Erzurum war Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu, ein Mitglied der größten oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP), von Anhängern von Erdogans AK-Partei mit Steinen beworfen worden – insgesamt neun Menschen wurden bei der Veranstaltung nach Angaben von Reuters verletzt.

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