Keine weiteren Aktionen LGBT Rights Advocacy China gibt auf
Die LGBT Rights Advocacy China kämpfte in zahlreichen Rechtsfällen für die LGBTI*-Community. Jetzt stellte die Organisation alle ihre Unternehmungen auf unbestimmte Zeit ein.
Resignation ohne Angabe von Gründen
Am Donnerstag schrieb die Gruppe auf WeChat: „Wir bedauern zutiefst, allen mitteilen zu müssen, dass Queer Advocacy Online seine Arbeit auf unbestimmte Zeit einstellen wird.“ Seither schloss die Organisation ihre Accounts auf WeChat und Weibo, zwei der größten chinesischen Social-Media-Plattformen. Laut News Chain Online bestätigte ein Mitglied die Aufgabe, gab jedoch keinen Grund an. Die Organisation engagierte sich in ganz China für LGBTI*-Rechte. Sie bekämpfte beispielsweise Diskriminierung am Arbeitsplatz, indem sie Betroffenen half, ihren ehemaligen Arbeitsplatz zu verklagen. Einer jungen Frau assistierte die Gruppe bei einer Klage gegen einen Schulbuch-Verlag, der Homosexualität als Krankheit bezeichnete. Im Februar verlor sie die Klage nach jahrelangen Bemühungen.
Zensur gegen LGBTI*-Rechte
In China ist Homosexualität kein Verbrechen. In größeren Städten existiert sogar eine überaus lebendige LGBTI*-Szene, in der man kaum Diskriminierung fürchten muss. Es scheint jedoch so, als mache die zunehmende Zensur LGBTI*-Gruppen das Leben schwer. So haben WeChat und andere soziale Plattformen beispielsweise damit begonnen, LGBTI*-Inhalte und -Accounts zu löschen (SCHWULISSIMO berichtete). Auch die Shanghai Pride sagte 2020 ab (SCHWULISSIMO berichtete) und will keine weiteren Veranstaltungen ausrichten.