Sieg für Pornostar Römische Universität soll Freddi aufgrund von Homophobie entlassen haben
Der ehemalige italienische schwule Pornodarsteller Carlo Masi, der heute unter seinem bürgerlichen Namen Ruggero Freddi in Rom lebt und arbeitet, klagte jetzt erfolgreich gegen seinen früheren Arbeitgeber, die Universität Sapienza in Rom. Der heute 47-jährige Freddi hatte nach seiner Zeit als Pornostar in Amerika erfolgreich mehrere Abschlüsse in Mathematik und Ingenieurwesen erlangt, weswegen er daraufhin als Professor an der Fakultät für Ingenieurwesen der Universität arbeite.
Im Jahr 2019 schließlich verschlechterte sich das Arbeitsklima immer mehr, bis er schließlich ohne Angabe von Gründen entlassen wurde – die Universität weigerte sich sogar, die letzten sechzig erbrachten Arbeitsstunden zu bezahlen. „Ich hatte das Gefühl, dass es um mich herum Vorurteile gab, die über meine Fähigkeiten als Lehrer und als Datenanalytiker - die Rolle, die ich heute innehabe – hinausgingen“, so Freddi, der homophobe Gründe und Vorurteile bezüglich seiner früheren Tätigkeit als Pornodarsteller als die wahren Ursachen vermutete.
Mut machen für andere Sexdarsteller
Freddi ging daraufhin vor das Zivilgericht und die Richter in Rom sprachen dem Italiener nun Recht zu. Das Gericht entschied zu Freddis Gunsten und verurteilte die Universität zur Zahlung von 2.500 € und zu einer zusätzlichen Geldstrafe von nochmals 1.500 €. „Ich hoffe, mein Fall macht allen Doktoranden Mut, die nach jahrelangen Studien und Spezialisierungen ausgebeutet werden. Jetzt habe ich einen normalen Job, mit einem Gehalt. Ich hoffe, dass auch andere den Mut finden, ihre Meinung zu sagen“, so Freddi nach Bekanntgabe des Urteils. Des Weiteren betonte Freddi, er wolle auch generell schwule Sexarbeiter dazu ermutigen, zu sich zu stehen, auch nach ihrer aktiven Zeit. Auch sie hätten das Anrecht darauf, gleichberechtigt behandelt zu werden.
Zufrieden mit früherer Pornokarriere
Heute blickt Freddi zufrieden auch auf seine Vergangenheit als Hardcore-Darsteller zurück. Eine Zeit lang gehörte Freddi zu einem der bestbezahlten Pornoakteuren in den USA und arbeitete für Unternehmen wie den Colt Studio, Big N Plenty und Man Country. „In der Pornoindustrie habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich selbst zu vermarkten - das ist etwas, das jeder lernen sollte. Man muss die Welt wissen lassen, was für ein toller Mensch man ist, denn niemand wird kommen, um es selbst herauszufinden." Privat lebt der Italiener seit 2018 in einer eingetragenen Partnerschaft mit seinem Ehemann.