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Diese LGBTI*-Filme könnten einen Academy Award gewinnen

Oscar-Nominierungen 2023 Diese LGBTI*-Filme könnten einen Academy Award gewinnen

co - 26.01.2023 - 18:00 Uhr
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Viele Filme mit LGBTI*-Charakteren und -Themen im Zentrum sind dieses Jahr für einige der begehrtesten Auszeichnungen der Oscars nominiert. Jimmy Kimmel wird das Publikum am 12. März durch die Show am Dolby Theater in Los Angeles führen. Die Nominierten der 95. Academy Awards sind seit dem 24. Januar bekannt.

Everything Everywhere All at Once“

Bei den Nominierungen für LGBT-Filme bei den Oscars 2023 liegt „Everything Everywhere All at Once“ mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle klar in Führung. In dieser schwarzen Komödie spielt Yeoh die Mutter einer lesbischen Tochter (Stephanie Hsu), die sie nicht versteht. Ihre Wäscherei läuft nicht so richtig, ihr extrem konservativ eingestellter Vater ist krank und ihr Mann (Ke Huy Quan) will sich scheiden lassen. Anders als andere Filme mit Multiversum sind LGBTI*-Themen hier nicht nur eine Randerscheinung – in einem Paralleluniversum ist Yeohs Charakter sogar selbst lesbisch.

Nominiert wurde der Film in elf Kategorien: bester Film, beste Regie (Dan Kwan und Daniel Scheinert), beste Schauspielerin (Michelle Yeoh), beste Nebendarstellerin (Stephanie Hsu; Jamie Lee Curtis), bester Nebendarsteller (Ke Huy Quan), bestes Drehbuch (Daniel Kwan und Daniel Scheinert), bester Song („This Is a Life“ von Ryan Lott, David Byrne und Mitski), beste Filmmusik, bestes Kostüm-Design und beste Filmbearbeitung.

Tár“

Im psychologischen Drama „Tár“ spielt Cate Blanchett die fiktive weltbekannte Musikerin Lydia Tár. Sie ist die erste Frau, die mit der Leitung eines großen deutschen Orchesters betraut wurde. Tár steht kurz davor, Mahlers 5. Symphonie aufzunehmen, die ihrer Karriere zum Aufschwung verhelfen soll. Doch dann geht alles schief. Es hilft natürlich nicht, dass sie wohl eine Affäre mit einer Cellistin hat – etwas, das auch ihrer Ehefrau nicht verborgen bleibt. Während dieser schweren Zeit wird Társ Adoptivtochter Petra zur emotionalen Stütze ihrer Mutter.

„Tár“ ist für sechs Oscars nominiert: bester Film, beste Regie (Todd Field), beste Schauspielerin (Cate Blanchett), bestes Drehbuch (Todd Field), beste Kameraführung und beste Filmbearbeitung. Der Film soll am 23. Februar in die Kinos kommen.

Close“

Das belgische Coming-of-Age-Drama „Close“ von Lukas Dhont wurde als bester internationaler Film nominiert. Die beiden 13-jährigen Jungs Léo und Rémi sind beste Freunde und stehen sich nah wie Brüder. Sie sind unzertrennlich und teilen alles miteinander. Doch dann geht der Sommer zu Ende. Auf der neuen Schule kommentieren andere Kinder die innige Verbundenheit der beiden Jungs. Léo versucht sich daraufhin, von Rémi zu distanzieren.

Der Film wurde bei 2022 den internationalen Filmfestspielen von Cannes bereits mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und ist seit heute (26. Januar) im Kino.

Weitere Nominierungen

Brendan Fraser wurde als Hauptcharakter von „The Whale“ als bester Schauspieler nominiert, Hong Chau als beste Nebendarstellerin und für das beste Make-Up und Hairstyling. 

Lady Gaga’s „Hold My Hand“ aus dem Soundtrack von „Top Gun: Maverick“ konkurriert mit „Everything Everywhere All at Once“ um die Auszeichnung für den besten Song.

Der Netflix-Film „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ wurde für das beste adaptierte Drehbuch nominiert. In dieser Kriminalkomödie spielt Daniel Craig den Privatdetektiv Benoit Blanc. Dass dieser schwul ist und mit seinem Partner (Hugh Grant) zusammenlebt (SCHWULISSIMO berichtete), wird in dem Film nicht großartig thematisiert, sondern als ganz normal hingestellt.

Heteros in LGBTI*-Rollen

Dass nicht alle queeren Hauptcharaktere von Personen aus der LGBTI*-Community gespielt werden ist ein anhaltender Kritikpunkt vieler Filmfans und Menschen aus der Branche. So beschwerte sich beispielsweise Daniel Franzese darüber, dass Brendan Fraser die Hauptrolle in „The Whale“ bekam, obwohl er selbst als stark übergewichtiger Schwuler gerne diese Chance wahrgenommen hätte (SCHWULISSIMO berichtete).

Adam Lambert äußerte sich erst kürzlich dazu. Zu diesem Zeitpunkt wurde bekannt, dass Theo James als George Michael im Gespräch ist (SCHWULISSIMO berichtete). Gegenüber Variety erklärte Lambert: Es sei „lächerlich“ zu behaupten, dass nur homosexuelle Personen homosexuelle Charaktere spielen könnten. Es sei jedoch etwas anderes, wenn es um „homosexuelle Ikonen“ ginge. „Es ist ein großer Schritt nach vorn, dass diese Geschichten erzählt werden, aber ich hoffe, dass in Zukunft auch ein geouteter Schauspieler in der Lage sein wird, eine geoutete Hauptrolle zu spielen. Ich möchte einfach Chancengleichheit.“

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