Aufgaben steigen stetig Grüne fordern mehr Geld für Magnus-Hirschfeld-Stiftung
Die Aufgaben der Magnus-Hirschfeld-Stiftung und der Hirschfeld-Eddy-Stiftung wachsen stetig. Das soll sich laut der Grünen auch in der Förderung bemerkbar machen!
Die Bundestagsfraktion der Grünen fordern mehr Förderung für die Magnus-Hirschfeld-Stiftung, sowie die Hirschfeld-Eddy-Stiftung. Laut Regierungsentwurf sind im Etat des Justizministeriums von Christine Lamprecht (SPD) für die beiden Stiftungen 600.000 Euro und 200.000 Euro vorgesehen. Kai Gehring, zuständiger grüner Haushälter für den Justizetat, hält das bei weitem nicht für ausreichend. "Die beiden Stiftungen bekommen seit Jahren neue Aufgaben aus der Bundespolitik, das muss sich endlich auch in der Unterstützung niederschlagen", betonte Gehring. Nach den Plänen der Grünen soll die Magnus-Hirschfeld-Stiftung 200.000 Euro zusätzlich erhalten, die Hirschfeld-Eddy-Stiftung 100.000 Euro.
"Der Kampf gegen Diskriminierung von LGBTI* in Deutschland und weltweit ist längst nicht gewonnen." Die wichtige Arbeit der beiden Stiftungen werde eher mehr als weniger, so Gehring. "Ich höre viel Sympathie für meinen Vorschlag, aber es bedarf noch Überzeugungsarbeit bei Union und SPD. Die lange Nacht der Bereinigungssitzung am 26. November wird Klarheit bringen, ob beide Stiftungen tatsächlich gestärkt werden."
Das zusätzliche Geld könnte die Hirschfeld-Eddy-Stiftung nutzen, um ihre Arbeit zum Schutz der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender Arbeit in mehreren Ländern zu verstärken.
Die Magnus-Hirschfeld-Stiftung wolle mit der zusätzlichen Förderung unter anderem die Vernetzung von und für queere Geflüchtete ausbauen und Workshops zu Empowerment und Bildung auf den Weg bringen. Außerdem soll in die Befragung von LGBTI*-Opfern von Verfolgung, Repression und Diskriminierung investiert werden, die über ihre Erfahrungen seit den 1950er Jahre in Videointerviews für Bildung und Forschung berichten. Das Projekt finanziere die Stiftung ausschließlich über Spenden und Drittmittel, es sei inzwischen zu einer "Warteschlange" an hochbetagten Senioren gekommen, die sich bereiterklärt haben, über die Auswirkungen des § 175 StGB zu erzählen.
Kai Gehring: "Es gibt noch viel zu tun. Aus unserer Geschichte, aus dem Grundgesetz und aus der Universalität der Menschenrechte erwächst die Verantwortung, weltweit und hierzulande klarzumachen: Liebe ist Liebe und kein Verbrechen!"