Aufstand in Georgiens Hauptstadt Festnahmen und Verletzungen beim „Marsch der Würde“
Geplant war eine Pride-Demonstration in der Hauptstadt von Georgien – Tiflis. Aktivisten wollten auf Toleranz und die Würde des Menschen aufmerksam machen, doch ein wütender Mob verhinderte die Aktion. Selbst die Orthodoxe Kirche und die Regierung spielten mit. Bei dem Aufeinandertreffen kamen es zu Gewalt. Als Menschenjagd wurde das Ganze in sozialen Medien beschrieben.
Aktivisten und Journalisten werden angegriffen
Gruppen dunkel gekleideter Menschen griffen Aktivisten und Reporter an. Mindestens 15 wurden durch Schläge und Tritte verletzt. Ein Tourist wurde sogar mit einem Messer angegriffen, weil er durch das Tragen eines Ohrrings für schwul gehalten wurde. Der Täter wurde festgenommen. Die Polizisten konnten die Versammlungsfreiheit und den Schutz für die Teilnehmer nicht sichern.
Kritik der Orthodoxen Kirche und der Botschaften
Die Orthodoxe Kirche sieht einen „pervertierten Lebensstil“ der LGBTI*-Gemeinschaft. Parolen wie „Schwule sind Terroristen“ wurden laut. Der Premierminister benennt den Tbilisi Pride als unangemessen. Am letzten Wochenende verurteilten 20 verschiedene Botschaften die Gewalt im Land, dazu gehörten auch die Deutschen. Dabei wurde das Versagen der Regierung in Georgien kritisiert und es werden Ermittlungen gegen die Täter gefordert. Die Orthodoxe Kirche sandte ebenfalls Vorwürfe aus, in welche sie diplomatische Vertreter miteinbezog. Vor dem Parlament wehte neben der georgischen die Europa-Flagge, doch die wurde nun entfernt, berichtete die Tagesschau.