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Bündnis für junge Generation
Rubrik

Bündnis für junge Generation Im Fokus dabei auch die junge LGBTI*-Community

ms - 08.12.2022 - 10:15 Uhr

Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat heute Vormittag das “Bündnis für die junge Generation“ vorgestellt – Ziel des Projekts in Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft ist es, dass die junge Generation Z in Politik und Gesellschaft deutlicher mehr gehört und berücksichtigt werden soll.

Dabei betonte die Ministerin direkt zu Beginn, dass vor allem junge Menschen in Deutschland multiple Krisen erleben würden, die sich durch die Pandemie noch weiter verstärkt hätten – gerade vulnerable Gruppen wie die LGBTI*-Community waren davon in den vergangenen Jahren besonders betroffen, wie beispielsweise Studien der Beratungsstelle anyway aufzeigen. Dabei definiert sich die Generation Z zu rund 22 Prozent selbst als LGBTI*.

65 % der jungen Generation hat Vertrauen verloren

Über 130 Persönlichkeiten aus der Gesellschaft gehören zu den Erstunterzeichnern, die sich verpflichtet haben, in ihrem Arbeitsumfeld junge Menschen aktiver mit eigenen Projekten zu fördern, um so das Lebensgefühl und die Situation junger Menschen zu verbessern – darunter auch landesweit bekannte Namen wie Filmregisseur Detlev Buck, Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes oder LGBTI*-Aktivistin und Musikerin Sookee. Paus betonte dabei auch, dass aktuelle Studien aufzeigen, dass aktuell 65 Prozent der jungen Menschen in der Bundesrepublik starke Bedenken haben, dass sie in der Politik und Gesellschaft nicht mehr wahrgenommen werden – kurzum, es fehlt am Vertrauen.

Dabei wachsen rund 22 Millionen Jugendliche und junge Menschen in einer von “Krisen geprägten Zeit“ auf. Viele junge Menschen, gerade auch mit LGBTI*-Hintergrund, wollen dabei aktiv mitgestalten, werden aber oftmals auch nicht ernst genommen. Paus betonte dabei: „Wir sind verantwortlich, ihnen eine aktive Stimme zu geben. Unsere Gesellschaft braucht die Jugend – ihre Ideen, ihr Engagement und ihre Potenziale. Es ist Zeit, das den jungen Menschen auch zu zeigen.“

Mehr Aufmerksamkeit für junge Menschen

Die Bundesfamilienministerin erklärte dabei weiter, sie sehe sich als Anwältin der jungen Menschen und betonte zudem, dass das Bündnis als Projekt für die ganze Legislaturperiode angedacht ist. Nach einem Jahr wolle man eine erste Zwischenbilanz ziehen. Kernthemen sind unter anderem Medien, Wirtschaft und Gesundheit im Wechselspiel mit Jugendlichen und jungen Menschen. Auch an bereits bestehende Formate wie die Jugend-Politik-Tage beim Bundestreffen der Kinder- und Jugendparlamente im Mai 2023 in Berlin will das Bündnis anknüpfen.

Paus betont zudem: „Mit dem Bündnis für die junge Generation verschaffen wir Kindern und Jugendlichen Stimme und Gehör. Diese Stimme wird in den kommenden Jahren weiter hörbar sein, damit junge Menschen endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen zusteht.“ Und Fiete Aleksander, Coach bei “jung genug“ erklärte: "Es ist wichtig, Lebensrealitäten junger Menschen sichtbar zu machen. Ihre Perspektiven sind es, die unsere Gesellschaft für die Lösung aktueller Krisen zwingend braucht.“

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