Ein Ende der Folter Kanadas Unterhaus stimmt Konversionstherapie-Verbot zu
Mit einer Therapie die sexuelle Orientierung oder auch die Geschlechtsidentität verändern – das ist erstens wissenschaftlich nicht möglich und zweitens schon in einigen Ländern verboten. Zu diesen gesellt sich wahrscheinlich nun auch Kanada.
Das Unterhaus ist sich einig
Das kanadische Unterhaus stimmte am 1. Dezember einstimmig für ein Verbot. Sind Minderjährige betroffen oder gehört der Täter zur Familie, erhöht sich die Haftstrafe laut der Bild auf bis zu drei Jahre. Vorgeschlagen wurde das Gesetz von der liberalen Regierung Premierminister Justin Trudeaus. Jetzt muss noch der Senat zustimmen. Schon im Juni hatte das Unterhaus eine erste Version des Gesetzes abgesegnet, die es aber durch die vorgezogenen Parlamentswahlen nicht mehr durch den Senat schaffte. Dass das Gesetz erneut scheitert, wird nicht erwartet.
Ein wunderbarer Tag
„Es ist ein wichtiger Tag, um [...] sich auszudrücken und sich so zu verstehen, wie man ist und wie man sein will“, so Justizminister David Lametti laut Reuters. Ältere homosexuelle Liberale kämpften mit den Tränen – für sie bedeutet die Abstimmung ein Ende der Misshandlungen. „Niemand kann der Folter zustimmen“, so Tourismusminister Randy Boissonnault, der zugleich Trudeaus Sonderberater in LGBTI*-Fragen ist. „Das ist ein großartiger Tag für Überlebende – zu wissen, dass keine andere Person das durchmachen muss, was sie durchmachen mussten.“