Gefahr könnte noch größer werden Homophobe Nazis unterstützen russische Armee in Ukraine
Wäre die Ausgangslage nicht schon bizarr genug gewesen inklusive Wladimir Putins Erklärung, nur deswegen Krieg gegen die Ukraine zu führen, um diese von Nazis zu befreien, offenbaren jüngste Recherchen des Spiegels nun, dass die Situation in der Ukraine von Tag zu Tag noch absurder wird – zum Leidwesen gerade auch für die queere Community vor Ort.
Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, sollen zwei unterschiedliche russische Nazi-Gruppen die russischen Soldaten an der Kriegsfront unterstützen – dabei handelt es sich um Gruppierungen, die auch in der Vergangenheit immer wieder in Russland auch deswegen aufgefallen sind, weil sie sich vehement und gerne auch gewalttätig gegen die LGBTI*-Community und vor allem schwule Russen gerichtet haben. In dem vertraulichen Bericht des Bundesnachrichtendienstes (BND) wird dabei von der Russian Imperial League und der Gruppe Rusich gesprochen, wobei laut BND durchaus möglich ist, dass weitere rechtsextremistische Gruppen den Krieg direkt wie indirekt unterstützen. Im Bericht des BND heißt es weiter: „Die Zusammenarbeit mit diesen Gruppierungen führt den vorgeblichen Kriegsgrund der sogenannten ‚Entnazifizierung‘ der Ukraine ad absurdum“.
Die genaue Anzahl der rechtsextremen Kämpfer ist nicht bekannt, doch dürfte die Situation so oder so die Lage für LGBTI*-Menschen in der Ukraine weiter dramatisieren – bereits zu Beginn des Krieges waren aus US-Botschafterkreisen Informationen durchgesickert, dass die russische Armee „Fahndungslisten“ mit all jenen Menschen habe, die für Russland ein besonderer Dorn im Auge sind, darunter neben politischen Aktivisten und Menschenrechtsexperten auch Sprecher und Mitglieder der ukrainischen LGBTI*-Community. Mit Blick auf die Massaker, die die russische Armee bereits in einzelnen Städten in der Ukraine an der Zivilbevölkerung verübt hat, wird die Gefahr für LGBTI*-Menschen durch homophobe Rechtsextreme unter den Reihen der Russen noch größer, Opfer einer Gewalttat zu werden.