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Republikanischer Kandidat sieht LGBTI* als nationale Sicherheitsbedrohung

Hinrichtung von LGBTI* gefordert! "Wir müssen Leute wegen Hochverrats vor Gericht stellen, mit öffentlichen Anhörungen beginnen und Leute hinrichten!“

ms - 15.06.2022 - 12:00 Uhr

Einmal mehr erreicht die Politik der Republikanischen Partei in Amerika einen neuen Tiefpunkt – ein offizieller Kandidat für den Kongress von South Carolina forderte nun die Verhaftung und Hinrichtung aller Menschen, die LGBTI* sind oder/und sich für LGBTI*-Rechte und den Schutz von trans-Jugendlichen einsetzen. Wie sollte es anders sein, wird dieser Politiker dabei noch von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt.

Während eines Auftritts in der Stew Peters Show wurde der Politiker und Pastor Mark Burns von der Moderatorin gebeten, sich offiziell vor der Kamera dazu zu verpflichten, keine queer-freundlichen Gesetze zu tolerieren und auch all jene Eltern zu bekämpfen, die ihre queeren Kinder unterstützen und bekräftigen würden. Burns tat wie ihm geheißen und erklärte zudem: "Ich werde nicht nur dafür stimmen, dass diese Eltern wegen Kindesmissbrauchs angeklagt werden, denn es gibt keine transsexuellen Kinder, sondern nur missbrauchende Eltern, Punkt! Ich möchte außerdem sicherstellen, dass diese Eltern zur Verantwortung gezogen werden. Wir sollten einige dieser Eltern ins Gefängnis stecken, weil sie den Verstand ihrer Kinder missbrauchen, vor allem im Schulsystem. Jeder Lehrer, der LGBTI*, Transgender, Grooming (Sex mit Minderjährigen – Anmerkung der Redaktion) und jegliche Kommunikation über sexuelle Orientierung im Schulsystem unterrichtet, sollte sofort entlassen werden und außerdem für den Missbrauch von kleinen Kindern zudem inhaftiert werden. Unsere Kinder sollten nicht geboren werden, um indoktriniert zu werden. Das ist wie 1922 in Nazideutschland."

Burns bedient sich dabei ganz offen der Republikanischen Agenda, dass die Weitergabe von sachlichen Informationen mit Themen rund um LGBTI* an Jugendliche generell mit der sexuellen Indoktrination von Kindern gleichzusetzen wäre. So erklärte der Hardliner auch weiter, dass das eigentliche Ziel von LGBTI* sei, das Land selbst zu destabilisieren. Eltern und Lehrer, die mit Kindern über LGBTI*-Themen diskutieren, seien eine "nationale Sicherheitsbedrohung" für die USA, so Burns. Im weiteren Verlauf erklärte der politische Kandidat der Republikaner: „Ich will damit beginnen, Leute wegen Verrats an der Verfassung zur Rechenschaft zu ziehen. Ich werde darauf drängen, HUAC wieder einzuführen.“ Burns bezieht sich dabei auf die willkürliche Jagd auf angebliche Kommunisten vor allem unter amerikanischen Künstlern und Kreativen, maßgeblich befeuert während des Kalten Krieges durch Senator Joseph McCarthy. Das zuständige Ministerium für diese Hetzjagden, die sich der Republikaner jetzt auch für LGBTI*-Menschen und ihre Unterstützer wünscht, war damals das House Un-American Activities Committee (HUAC). "Wir müssen Leute wegen Hochverrats vor Gericht stellen, mit öffentlichen Anhörungen beginnen und Leute hinrichten, die für ihre verräterischen Handlungen gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika für schuldig befunden werden. Genau wie damals im Jahr 1776", so Burns abschließend.

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