Hochzeitsgäste hinter Gittern Mehr als dreißig algerische Studenten verurteilt
Nach Massen-Verhaftungen in Algerien verurteilte ein Gerichtshof zwei Männer zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und erteilte 42 weiteren eine Bewährungsstrafe. Die Verurteilten sollen angeblich eine „homosexuelle Hochzeit“ besucht haben. Wie die Human Rights Watch schreibt, durchsuchte die Polizei des nordafrikanischen Landes im Juli ein Privathaus, nachdem ein Nachbar sich beschwert hatte. Der Großteil der Verhafteten waren Studierende. Die Behörden behaupteten vor Gericht, dass die Dekorationen, die Blumen, das Essen und das „schwule“ Erscheinungsbild der Männer Beweise für eine schwule Hochzeitsfeier seien.
„Der Angriff der algerischen Behörden auf die persönliche Freiheit ist nichts Neues, aber die Verhaftung Dutzender Studenten aufgrund ihrer vermeintlichen sexuellen Orientierung ist eine eklatante Verletzung ihrer Grundrechte“, so Rasha Younes von der Human Rights Watch. Man solle die beiden Männer, die wegen gleichgeschlechtlicher Handlungen, öffentlicher Unsittlichkeit und Verletzung der Quarantäne-Bestimmungen verurteilt wurden, unverzüglich freilassen. Algerien solle aufhören, die Pandemie als Ausrede für die Unterdrückung der LGBTI*-Community auszunutzen.