Kulturkampf im Klassenzimmer Republikaner wollen inklusiven Unterricht verhindern
Der Kulturkampf in den USA ist in vollem Gange. Obwohl Donald Trump nicht mehr regiert, sind die Auswirkungen seiner Amtszeit noch immer spürbar. Und auch wenn Joe Biden zu Beginn seiner Regierungsperiode viel für die LGBTI*-Community tat, ist jetzt schon klar: 2021 ist das schlimmste Jahr für US-amerikanische LGBTI*-Personen in jüngerer Zeit.
Elternrechte und Religionsfreiheit
Konservative versuchen zusehends, die Verbreitung ihrer Weltanschauung auf politischem Weg durchzusetzen. In Arizona, Arkansas und Tennessee wollten die Republikaner beispielsweise erreichen, dass Eltern ihre Kinder vom Unterricht freistellen dürfen, wenn es um LGBTI*-Inhalte geht. In den ersten beiden Staaten verhinderte ein Veto der Gouverneure das Gesetz. In Letzterem trat es im Mai in Kraft. Konservative feierten das als Sieg für Elternrechte und Religionsfreiheit. Doch weil das Gesetz so vage formuliert ist, kann es nicht nur für Sexualkunde angewandt werden.
Auswirkungen auf die Jugend
In sieben Staaten ist es Lehrpersonen laut Reuters verboten, im Unterricht queere Themen anzusprechen. Dabei ist inklusiver Unterricht für LGBTI*-Schüler:innen entscheidend: Laut dem Trevor Project hatten 40 Prozent der LGBTI*-Jugendlichen letztes Jahr Suizidgedanken – bei denjenigen, die LGBTI*-Inhalte an der Schule lernten, versuchten aber 23 Prozent weniger, sich das Leben zu nehmen. Einen solchen Unterricht gibt es jedoch nicht einmal in einem Drittel der Schulen.