Nach Vergewaltigung Junger Iraner kann die Tat nicht einmal anzeigen
Saeed ist zwanzig und lebt in der Stadt Ahvaz im südwestlichen Iran. Er erklärte IranWire, warum die rückständigen Gesetze es ihm unmöglich machen, seinen Vergewaltiger anzuzeigen.
Zum Schweigen verdammt
Saeed hatte sich mit einem Barista angefreundet, erzählte ihm schließlich von seiner sexuellen Orientierung. Vor einigen Wochen drohte der Mann dann, Saeed zu outen, wenn er sich nicht mit ihm träfe. Anschließend folgte der Angriff. „Es kümmerte ihn nicht, dass ich ein menschliches Wesen bin. Es kümmerte ihn nicht, dass ich Schmerzen litt. Er war brutal. Das Schlimmste war, als er mir ins Ohr flüsterte, mich verfluchte, und meine Mutter und meine Schwester. Ich konnte mich nicht wehren.“ Danach konnte Saeed die Tat nicht einmal anzeigen, denn dann würde er selbst strafrechtlich verfolgt. Im Iran wird Homosexualität mit dem Tod, Gefängnis, Peitschenhieben oder Geldzahlungen bestraft.
„Ich dachte, ich wäre allein“
Saeed wusste nicht, dass es überhaupt eine LGBTI*-Community gibt. Erst mit 16 Jahren fand er heraus, dass seine Sexualität etwas Natürliches ist – aufgrund dessen, was er in der Schule von religiösen Menschen hörte, dachte Saeed, er sei krank. Leider sei er in einem homophoben Land geboren worden, in dem Homosexuelle eine stille Existenz führen müssen. Daher blieben ihm viele schöne Erfahrungen verwehrt.