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News zu Affenpocken

News zu Affenpocken Ansteckungsgefahr bereits vor Symptomen sehr hoch

ms - 07.11.2022 - 12:00 Uhr

Erste neue Studienergebnisse zu den Affenpocken aus Großbritannien lassen jetzt aufhorchen – vor allem mit Blick auf die Neuinfektion mit dem Virus warnt das Wissenschaftsteam jetzt explizit für einer vorschnellen Entwarnung. In London waren im Frühjahr 2022 die ersten Fälle dokumentiert worden, inzwischen konnten weltweit abseits des Ursprungslandes Afrika beinahe rund 80.000 Fälle von Affenpocken festgehalten werden, besonders stark davon betroffen waren Großbritannien, Deutschland und Spanien. Erste Untersuchungsergebnisse bei der Rückverfolgung lassen darauf schließen, dass mehrere sexpositive Gay-Events massiv zur Verbreitung der Krankheit innerhalb der Community beigetragen haben.

Ansteckung ohne Anzeichen

Bis heute haben sich hauptsächlich schwule und bisexuelle Männer damit infiziert, zumeist während sexuellen Kontakten. Das Forscherteam der UK Health Security Agency (UKHSA) hat nun rund 2.800 dieser Fälle detailliert untersucht – dabei zeigte sich, dass bei der Mehrheit der Männer eine Infektion in der sogenannten präsymptomatischen Phase stattgefunden hat. Vereinfacht gesagt, schwule Männer steckten sich bei anderen Männern an, und dass im Schnitt vier Tage, bevor die ersten Symptome oder Anzeichen aufgetreten sind. Damit wird eine der wesentlichen, vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen von mehreren Gesundheitsbehörden wie aber auch Veranstaltern obsolet, die erklärten, bei Symptomen freiwillig zu Hause zu bleiben. In 53 Prozent der Fälle, so die Studie, fand eine Infektion vor jedweder Symptomatik statt.

Ansteckungsgefahr auch noch für Erst-Geimpfte

Das Wissenschaftsteam spricht von einem “erheblichen“ Übertragungsrisiko in den vier Tagen vor den ersten Anzeichen wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten, Ermüdung und den ersten Hautausschlägen. Zwar habe sich die Lage in einigen Ländern wie auch in Deutschland momentan stellenweise beruhigt, was in maßgeblicher Weise auf die Impfungen zurückzuführen ist, doch sollten gerade noch nicht oder nur einmal geimpfte Menschen vorsichtig sein. Nach der ersten Impfung liegt der Schutz nur bei rund 70 Prozent, die Mehrheit der geimpften  Homosexuellen in Deutschland hat bisher nur die erste Dosis verabreicht bekommen. Die zweite Einheit wird in der Regel nach vier Wochen gespritzt. Aktuell gibt es in Deutschland laut dem RKI rund 3.700 Fälle von Affenpocken, rund 1.700 davon in Berlin.

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