Öffnung ohne Auswirkungen Studie zu LGBTI*-Blutspenden und HIV in den USA
2015 hob die USA das lebenslange Blutspende-Verbot für Männer, die Sex mit Männern haben, auf. Fortan konnten MSM theoretisch Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang abstinent blieben. Jetzt zeigte eine Studie der University of California San Francisco, dass die damalige Lockerung statistisch keinerlei Auswirkungen auf die Anzahl der HIV-Fälle unter Blutkonserven hatte.
Die Forscher untersuchten rund 4,8 Millionen Blutkonserven, die über einen breiten Zeitraum abgegeben wurden: Von 15 Monaten vor der Aufhebung des Verbots bis zwei Jahre danach. Dabei wurden 391 Spenden positiv auf HIV getestet. Vor der Lockerung stammten dabei 2,62 von 100.000 Blutkonserven von einem HIV-positiven Spender; nach Einführung der 12-Monate-Frist waren es 2,85. Eine solch minimale Änderung ist statistisch nicht relevant, da sie das Risiko für die Empfänger der Blutspenden nicht verändert.
Schon lange argumentieren HIV-Experten für eine Abschaffung jeglicher Fristen, da diese wissenschaftlich völlig veraltet seien. Im Angesicht der Blut-Knappheit durch Corona gab es im April erneute Forderungen (SCHWULISSIMO berichtete).