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Sexuelle Handlungen an schlafendem Mann in Berliner U-Bahn
Rubrik

Sexualstraftäter gesucht Sexuelle Handlungen an schlafendem Mann in Berliner U-Bahn

co - 14.12.2022 - 17:54 Uhr

Aktuell sucht die Berliner Polizei nach einem mutmaßlichen Sexualstraftäter. Er soll in der U-Bahn einen schlafenden Mann belästigt haben.

Das geschah

Der Vorfall ereignete sich am 25. Juni 2022 um 2 Uhr morgens am U-Bahnhof Zwickauer Damm in Berlin-Neukölln. Dort fährt die Linie U7 zwischen Spandau und Rudow. Zum besagten Zeitpunkt soll dort ein Mann „sexuelle Handlungen“ an einem anderen Mann begangen haben. Das Opfer soll dabei nichtahnend geschlafen haben. 

Der Verdächtige

Unter Verdacht steht ein dunkelhaariger Mann, den die Überwachungskamera aufzeichnete. Die Polizei versucht nun, den mutmaßlichen Täter zu identifizieren und bittet dabei um Mithilfe: Gibt es Personen, die Angaben zur Identität und/oder dem Aufenthaltsort des Tatverdächtigen machen können? Hat jemand den Tatverdächtigen vor, während oder nach der Tat gesehen? Gibt es Personen, die weitere sachdienliche Hinweise geben können?

Hinweise an

Es ermittelt das Landeskriminalamt in der Keithstraße 30, Berlin-Tiergarten mit der Rufnummer (030) 4664 – 913555. Die Kontaktaufnahme per E-Mail an lka135@polizei.berlin.de ist ebenso möglich. Auch jede andere Polizeidienststelle nimmt Hinweise entgegen.

Hasskriminalität in Berlin

Erst am 5. Dezember legte Berlin den 2. Monitoringbericht zu trans- und homophober Gewalt in der Hauptstadt vor. Berlin ist das einzige Bundesland, das ein solches Instrument zur Bekämpfung von Hasskriminalität gegen LGBTI*-Personen besitzt. Der Schwerpunkt beim Bericht 2022 liegt auch auf Gewalt gegen trans* Personen. Dazu wurde neben der wissenschaftlichen Auswertung der polizeilichen Meldedaten auch eine Befragung an in Berlin wohnhaften trans* Personen durchgeführt. Bei Gewaltdelikten gegen LGBTI* geht man allgemein von einer hohen Dunkelziffer aus.

Aufmerksamkeit schafft Bewusstsein

Dr. Lena Kreck (Linke) ist Senatorin für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung. Sie erklärte dazu: „Der Monitoring-Bericht 2022 für Berlin mit dem Schwerpunkt zu transfeindlicher Gewalt fällt in ein Jahr, das bundesweit stark von öffentlichen Debatten über die Menschenrechte transgeschlechtlicher Personen geprägt ist und in dem transfeindliche Gewalt wie selten öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt hat.“ Diese Aufmerksamkeit sei wichtig dafür, solche Hassgewalt zu bekämpfen – denn deren Bekämpfung müsse als „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ begriffen werden, „die Solidarität braucht und transparente Informationen darüber, wie die Situation in Berlin tatsächlich ist“. Der Monitoringbericht solle zu einem solchen „öffentlichen Bewusstsein beitragen und Betroffene weiter motivieren, Vorfälle zu melden und zur Anzeige zu bringen“. 

Weiterer Anstieg

Seit 2014 werden immer mehr LGBTI*-feindliche Straftaten in Berlin polizeilich gemeldet: 2020 gab es 377 Delikte und 2021 ganze 456 – so viele LGBTI*-feindliche Straftaten wurden in keinem anderen Jahr erfasst. Die Beleidigungen sind nach wie vor die Delikte, die am häufigsten zur Anzeige führen. In den letzten Jahren nahm deren Anteil sogar zu. 2021 lag er bei 45,8 Prozent. Körperverletzungen nahmen 13,2 Prozent ein und gefährliche Körperverletzungen 9,6 Prozent. Als extremistisch wurden mit 84,4 Prozent die überwiegende Mehrheit der Delikte eingestuft.

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