Streit zum Welt-Aids-Tag Stuttgarter Aids-Hilfe distanziert sich von Kirche
Seit 1988 ruft der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember zur Solidarität mit HIV-Infizierten auf. In Stuttgart laden gleich drei Organisationen zum Aktionstag ein: der Verein Aids-Hilfe, die Aids-Seelsorge der Katholischen Kirche Stuttgart und die Aids-Seelsorge der evangelischen Landeskirche. Dieses Jahr arbeitet die Aids-Hilfe allein.
Franz Kibler, Geschäftsführer der Aids-Hilfe erklärte den Stuttgarter Nachrichten: Die Seelsorge habe nie auf die Veranstaltungen der Aids-Hilfe hingewiesen, während man selbst immer den Gottesdienst beworben habe. Damit sei jetzt Schluss: „Wir können keine Nähe zelebrieren, die inhaltlich nicht mehr da ist.“
Auch der evangelische Aids-Seelsorger Eckhard Ulrich wird dieses Jahr keinen Glühwein bei der Aids-Hilfe einschenken. Er möchte nur, dass die Betroffenen sich überall gut begleitet fühlten und die Distanzierung nicht weiter kommentieren. Sein Kollege Uwe Volkert möchte die „Meinungsverschiedenheiten“ mit der Aids-Hilfe ebenso lieber im Zwiegespräch klären. Er selbst habe „wie jedes Jahr“ auch zu deren Veranstaltung eingeladen und wünsche sich für die Zukunft wieder mehr Zusammenarbeit.