Trans-Schüler bleiben Ausnahme Kein “Dominoeffekt“ trotz starker Präsenz in den Medien
Die Bildungsbehörde (Education Authority, EA) in Nordirland hat nun Daten zur Lage von transsexuellen Schülern veröffentlicht – nach Angaben der Behörde gab es in den letzten Jahren keine Zunahme der Anfragen um Unterstützung an Schulen in Nordirland.
Im Schnitt verzeichnet die Behörde drei Anfragen pro Monat, die sich Hilfestellung, Beratung und Unterstützung für einen trans-Schüler erbitten.
Die Behörde hat in den letzten Jahren bereits einen detaillierten Leitfaden für Schulen zur Unterstützung von Transgender-Schülern veröffentlicht. Der Leitfaden ist dabei nicht gesetzlich vorgeschrieben, behandelt aber Themen wie Uniformen, Namensgebung, Benutzung von Toiletten und Umkleideräumen, Zugang zu Sport und Aufnahme in Schulen mit nur einem Geschlecht.
Fundierte Statistiken über die tatsächliche Zahl von trans-Personen und transsexuellen Jugendlichen gibt es in Nordirland allerdings bis heute nicht. Jüngste Erhebungen des Northern Ireland Life and Times Surveys (NILT) legen nahe, dass etwa 0,1 Prozent der Menschen in Nordirland trans sind, umgerechnet wären das rund 1.900 Personen. Der Belfast Trust veröffentlichte zuletzt Ende 2021 eine Statistik, demnach rund 520 Erwachsene auf einer Warteliste für eine Klinik zur Geschlechtsanpassung stehen würden.
Emma Patterson, Gleichstellungs- und Diversitätsmanagerin bei der EA, erklärte gegenüber BBC News, dass die meisten Anrufe von Schulen oder Eltern mit der Bitte um Beratung zu Transgender-Themen zu Beginn des jeweils neuen Schuljahres im September eingehen würden. Die meisten der Anfragen betreffen dabei Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr. Dabei stellte Patterson zudem klar, dass sie trotz des verstärkten Fokus auf trans-Themen in den Medien in den letzten Jahren keinen Anstieg der Anfragen von Schulen verzeichnet habe: "Wir haben keinen derartigen Dominoeffekt festgestellt!“