Übergriff in Berlin Nicht-binäre Person in Berlin mit Pistole bedroht
Am Mittwochabend wurde eine nicht-binäre Person in Berlin-Lichtenberg mit einer Schusswaffe bedroht. Das mutmaßliche Opfer veröffentlichte ein Video des Vorfalls auf dem Instagram-Profil Miss Toto Rogers. Dort heißt es: „Wenn jemand eine Waffe auf dich richtet, ist es für Queers nicht sicher in Berlin.“ Bevor er die Schusswaffe zog, soll der Angreifer außerdem etwas von „trans“ gesagt haben.
Obwohl es laut der Berliner Morgenpost im Polizeibericht keinen Hinweis darauf gibt, dass es sich um eine LGBTI*-feindlichen Angriff handelte, scheint man doch ein Hassverbrechen zu vermuten: In der Sache ermittelt der Staatsschutz, der für politisch motivierte Delikte zuständig ist.
Laut der Polizei gab es in den vergangenen vier Wochen ganze elf Übergriffe auf vermeintliche LGBTI*-Personen in Berlin. Eine Tat in Pankow war dabei Anfang Juli besonders dramatisch: Weil er angeblich „zu schwul“ aussieht, wurde Stefan N. vor seinem Wohnhaus so stark verprügelt, dass er einen dreifach gebrochenen Kiefer und einen gebrochenen Finger davontrug.
Bastian Finke, Leiter des Anti-LGBTI*-Gewalt-Projekts Maneo ist „total entsetzt über das, was hier gerade passiert“. Vorurteile gäbe es zwar schon lange, nun schienen viele zu denken, dass sie diese Gefühle nun ausleben könnten. „Wir haben es hier mit einer fürchterlichen und menschenverachtenden Gewalt zu tun und das muss auch klar so benannt werden.“