Zensur auf TikTok Russische und arabische LGBTI*-Themen unterdrückt
TikTok zensiert Hashtags zu LGBTI*-Themen in mindestens acht Sprachen, darunter Russisch und Arabisch – und zwar weltweit. Das fand das Australian Strategic Policy Institute heraus. Dabei inszeniert sich die App gerne als Plattform, auf der alle willkommen sind: Zum Pride-Monat Juni feierte man auch hier #MyPride und rief zu Spenden auf. Doch wer auf russisch oder arabisch nach Hashtags wie „schwul“, „lesbisch“ oder „transgender“ sucht, findet keinerlei Einträge. Auch #gei (Estnisch) und #gej (Bosnisch) werden blockiert.
Wer Videos mit diesen Hashtags hochlädt, merkt nicht einmal, dass der Inhalt bei der Suche unterdrückt wird – die Videos werden ja nicht gelöscht. Deshalb bezeichnen die Forscher die Methode auch als „Shadowbanning“. Damit behandelt TikTok LGBTI*-Tags ähnlich wie Drogen, Schimpfworte und Terror-Organisationen: Bei der Suche gibt es eine Fehlermeldung. Bei einigen Begriffen suggeriert die Plattform den Nutzern sogar, sie würden nicht verwendet. Dabei betonen die App-Inhaber laut Netzpolitik immer wieder, dass die App keinerlei „politischen Befindlichkeiten“ folge.