Zur Transition gezwungen Der Weg zur Hetero-Normativität im Iran
Im Iran ist Homosexualität noch immer verboten und kann sogar mit der Todesstrafe geahndet werden. Transsexualität ist hingegen erlaubt. Sich zum eigenen Geschlecht hingezogen zu fühlen, gilt als Krankheit, die körperlich behandelt werden muss: Erklärt wird die Neigung damit, dass die Seele solcher Personen dem anderen Geschlecht angehören muss – da helfe also nur eine Geschlechtsangleichung. Seit Jahren werden iranische Schwule, Lesben und Bisexuelle so zur Transition gezwungen, um der Todesstrafe zu entgehen. Die Folge sind massive psychische Probleme.
Die Regierung versuche damit, Homosexualität auszurotten, so LGBTI*-Aktivistin Shadi Amin. Wenn man das Geschlecht Homosexueller ändere, sei das Problem aus Sicht der von religiösen Extremisten gesteuerten Regierung ja gelöst. Solche Maßnahmen ließen sich zudem besser vor der Welt verstecken als Massen-Exekutionen. Laut der Sun werden jedes Jahr rund 4.000 geschlechtsangleichende Operationen durchgeführt, viele davon im Auftrag der Regierung. Die tatsächlichen Zahlen sind allerdings deutlich höher. Für einige Ärzte sei das Geschäft eine wahre Goldgrube.