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Entdeckerziele Tiroler Idylle: Achensee & Achenkirch

rb - 21.12.2018 - 07:00 Uhr

Nahe der Grenze zu Bayern, etwa neunzig Autominuten von München entfernt, liegt der Achensee. Dieses wunderschöne Fleckchen in Tirol hat nicht nur viel landschaftlich zu bieten, sondern ist für Erholungssuchende ein Ort der ganzheitlichen Entspannung. Wellness von innen und außen, fabelhafte Kulinarik, Wandern im Sommer und Skifahren im Winter – da kann der Mensch so richtig zu sich finden.

Landschaft pur

Am Flughafen in München holt mich Hermann ab. Premiere für mich: Die Fahrt im Elektrosportwagen. Fast lautlos geht es im zügigen Tempo Richtung Tirol. Da fahre ich besonders gerne hin, denn die Tiroler sind sehr angenehme Leute, verbindlich und höflich. Und natürlich das Land. Ursprünglich war Tirol eine Gegend, in der Bergbauern ein hartes und entbehrungsreiches Leben führten. Heute hat hier natürlich der Fortschritt Einzug gehalten, neben Zukunftstechnologie hat auch der Tourismus dem Land zu Wohlstand verholfen. Und doch sind die Tiroler bodenständig geblieben und wissen die Segnungen ihrer Landschaft zu schätzen. Hermann hat früher in der Top-Gastronomie gearbeitet, ist jetzt pensioniert und fährt gerne schnelle Autos. Meine Unterkunft im beschaulichen Achenkirch habe ich mit Bedacht gewählt: Hier hat vor hundert Jahren ein Unternehmen eröffnet, das ganz klein angefangen hat, als Herberge im Postkutschenverkehr. Das heutige Posthotel kann man damit nicht mehr vergleichen. Der Name klingt immer noch bescheiden, allerdings ist das Gebäudeensemble neben der Dorfkirche gewaltig. Erst vor kurzem renoviert und erweitert, verfügt es über eines der größten Spa-Anlagen im ganzen Land. Die Familie Reiter hat konsequent den Wellness-Trend in der Hotellerie mitgeprägt seit 1985, gehört damit zu den Pionieren auf diesem Gebiet in Österreich. Da Ruhe und Entspannung wichtige Elemente des ganzheitlichen Wellness-Gedankens sind, hat man sich vor einiger Zeit entschlossen, das Konzept eines Erwachsenenhotels umzusetzen. Dass Wellness auch von innen kommt, kann ich bei einem Frühstück mit Gustl, dem Restaurantmanager, und Fabian, dem Küchenchef, erfahren. Aus der eigenen Landwirtschaft stammen die erlesenen Zutaten für die Speisen des Hauben-Restaurants, das auch internationale Auszeichnungen erhalten hat. Daneben gibt es noch das Gesundheitsrestaurant Tenzo im Hause, wo nach den Richtlinien der Traditionellen Chinesischen Medizin schmackhaft und energetisch wertvoll gekocht wird.

Aber ich muss mich jetzt sputen, denn der Dampfer wartet schon. Mit dem lustigen, blauen Postbus aus alten Zeiten geht es flugs zur Anlegestelle. Das Wasser liegt spiegelglatt, die Sonne scheint mit voller Kraft. Auf dem Vorderdeck bringe ich mich in Stellung, um Aufnahmen von diesem Naturspektakel zu machen. Selten habe ich so eine schöne Landschaft gesehen, es passt alles. Vorbei gleitet die steile Bergwelt, die im Sommer zum Wandern einlädt und im Winter Ski-Freuden bereitet. Der Achensee ist der größte See in Tirol, umgeben vom Karwendelgebirge. Mein Ziel ist Pertisau, das am größten Naturpark Österreichs liegt. Hier sind Steinadler in höheren Regionen zu Hause, und im Dorf befindet sich das Tiroler Steinölmuseum. Steinöl ist ein uraltes Heilmittel, das die Bergbauern früher zur Behandlung von kleineren Verletzungen genutzt haben. Bernhard Albrecht ist Technischer Leiter der Tiroler Steinölwerke. Das Familienunternehmen widmet sich seit Generationen der Gewinnung und Veredlung dieses Wundermittels. Denn die ölige Substanz, die aus Ölschiefer gewonnen wird, ist nicht nur medizinisch wertvoll, sondern auch im Kosmetik- und Wellness-Bereich hervorragend nutzbar. Bernhard führt mich durch das kleine, feine Museum, wo die Stationen der Produktion und die Geschichte der Betriebs anschaulich dargestellt werden. Im Shop darf ich ein paar Produkte ausprobieren. Das reicht von Fußbalsam bis zum Shampoo, und die Zugsalbe wird mir auch zu Hause helfen. Die Zeit verfliegt, und schon tutet der Dampfer für die Rückfahrt nach Achenkirch. Gemächlich geht es zurück auf dem stillen See, ein paar Angler winken  herzlich von ihrem Boot aus. Von der Anlegestelle in Achenkirch mache ich einen kleinen Spaziergang zurück zum Hotel, vorbei an grünen Weiden, glücklichen Kühen und üppig geschmückten Bauernhäusern, deren bunte Blumenpracht auf den Balkonen mich glücklich stimmt.

Wellness ganzheitlich

Abends bin ich in der hauseigenen Kaiserstube des Posthotels zu Gast, darf mich am reichhaltigen Büffet laben und auch die exquisiten Speisen von der Karte kosten. Es war ein guter Tag. Am nächsten Morgen steht die Begegnung mit Karl C. Reiter an. Der junge, dynamische und sehr freundliche Gastgeber zeigt mir die verschiedenen Bereiche des Hauses. Seit Generationen betreiben die Reiters die Hotellerie, haben auch andere Häuser in Österreich, wobei das Posthotel eines der Flaggschiffe des Unternehmens ist. Besonders der Spa-Bereich interessiert mich. Neu ist die Anlage des „Versunkenen Tempels“, wo besonders viel Wert auf Atmosphäre gelegt wird. Neben der eigenen Landwirtschaft verfügt das Hotel auch über ein Lipizzaner-Gestüt. Mit Karl besuche ich den angrenzenden Stall, wo ich die Bekanntschaft von Neapolitano mache. Dieser stolze Hengst ist der Liebling des Hausherren. Er schaut neugierig auf meine Kamera, lässt sich auch streicheln. Vor Pferden habe ich schon gehörigen Respekt, wir kommen auf Anhieb gut miteinander klar. Apropos Respekt: Neben Ausritten und Kutschfahrten kann man hier auch Managerseminare buchen. Die Führungskräfte können von den Pferden authentisches Führen lernen, denn das Tier merkt sofort, wer man ist. Titel und Einkommen spielen für das Pferd keine Rolle. Körpersprache, Klarheit und Selbstbewusstsein sind entscheidend.

Dann erlebe ich Steinöl als Wellness-Anwendung. Eine gute Stunde dauert die Behandlung, mit vorbereitender Säuberung der Hautporen, dann ein Ganzkörperbad im Steinöl. Wundervoll entspannend und wohltuend! Danach werfe ich einen Blick in die Abteilung für Ayurveda. Hasitha kommt aus Sri Lanka und ist der Experte vor Ort. Er zeigt mir die Klangschalen-Therapie: Die Schalen werden auf einer Decke entlang des Körpers platziert und wirken allein über den Schall und die Vibration, das ist sehr angenehm und hilft u.a. bei Stress und Schlafstörungen. Den Abschluss dieses Wellness-Tages und meiner Reise an den Achensee ist eine „Behandlung von innen“. Ich bin abends im hauseigenen Gesundheitsrestaurant Tenzo, wo TCM Impulsgeber ist. Diese traditionelle Heilkunde aus China basiert auf fünf Elementen, die je nach Typ des Yin oder Yang zur Verwendung kommen. Danach entscheidet sich auch die Wahl der Speisen, um mögliche gesundheitliche Defizite auszugleichen. Eine interessante und zugleich wohlschmeckende Erfahrung.

Mehr Infos:

www.achensee.com
www.tirol.at

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