Europa-Meisterschaft in Ungarn Handball-Kapitän Johannes Golla will ein Zeichen setzen
Vom 13. bis zum 30. Januar findet die Handball-Europameisterschaft statt. Gastgeber sind die Slowakei und Ungarn. Das deutsche Team führt der neue Kapitän Johannes Golla (24) an, nachdem zuvor viele absagten oder zurücktraten. In der Vorrunde im slowakischen Bratislava tritt die deutsche Mannschaft gegen Belarus, Österreich und Polen an.
Handballer sollen sich äußern
Im Angesicht der umstrittenen LGBTI*-feindlichen Gesetze in Ungarn will Golla mit seiner Meinung nicht zurückhaltend sein: „Ich werde als Kapitän alles dafür tun, dass bei uns jeder seine Meinung sagen darf“, so der Sportler gegenüber der FAZ. „Was in Ungarn in der Politik passiert, kann ich nicht beeinflussen, aber auch nicht gutheißen.“ Der Handball habe zwar kein so großes Publikum wie der Fußball, doch Golla ist sich sicher: „Auch wir Handballer müssen da, wo es geht, unsere Meinung sagen und auch Zeichen setzen.“
Ungarns Vorgehen beunruhigt ihn
Sorgen bereitet Golla vor allem, dass Ungarn nun den Verkauf von LGBTI*-Kinderbüchern einschränkt (SCHWULISSIMO berichtete) und dass jegliche öffentliche Diskussion über LGBTI* faktisch verboten sind (SCHWULISSIMO berichtete). Er sieht sich hier „als Mensch und als Sportler“ in der Pflicht: Er wolle sich „immer dazu äußern, dass ich für Vielfalt bin. Dafür, dass jede und jeder so sein darf, wie sie oder er sein will“.