Bin ich der passive Partner? Top oder Bottom: Was ist man selber und was sagt das genau aus
Aktiv oder passiv? Diese Frage stellen sich viele Schwule jeden Tag. Was ist man denn nun? Die Aussage nach den Verhaltensweisen beim Sex sorgt immer wieder für rote Köpfe in der Gesellschaft. Bis heute wird hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen. Es wäre eine Schande, wenn der Nachbar wüsste, ob man beim nächtlichen Spaß oben oder unten liegt. Top oder Bottom, diese Frage spaltet die Gesellschaft. Wenn man denkt, nur Frauen tratschen über diese Aspekte, dann liegt man leider falsch. Denn auch in der LGBTI*-Community ist die Frage nach der Aktivität im Bett beliebt. In diesem Beitrag lüften wir das Geheimnis. Dabei kann jeder Leser selber herausfinden, zu welcher der Gruppen er gehört. Bevor es so weit ist, eine Erklärung zu den Begrifflichkeiten Top und Bottom: Top steht für eine Person, die als aktiver Teil im Bett fungiert. Bottom ist also der Gegenspieler und passiver, wenn es um die Liebesspiele geht.
Beschränkte Vorstellungen lassen oftmals falsche Schlüsse zu
Schaut man sich seinen neuen Partner genauer an, dann sieht man vor allem den Körperbau und die Gesichtszüge. Man checkt den Menschen ab und bildet sich ein Urteil, noch bevor der Mann auch nur ein Wort gesprochen hat. Durch diese Reihenfolge entsteht häufig ein vollkommen falscher Eindruck von der sexuellen Vorliebe einer Person. Diese flachen Bilder werden durch Romane und Filme genährt. So gehen die meisten Schwulen davon aus, dass ein femininer Herr ein Bottom ist. Man würde ihn als schüchternen, leisen und sehr zurückhaltenden Homosexuellen einordnen. Der Mann als maskuline Erscheinung ist dann wiederum das Gegenteil. Er wird alles dominant, herrisch und aktiv beschrieben. Doch ist das immer so? Ist das von der Natur so gegeben? Natürlich nicht, denn selbst der Homosexuelle mit wenigen Muskeln und einem eher zurückhaltenden Auftreten kann im Schlafzimmer ein Bottom sein. Üblicherweise darf man sich als Schwuler für eine Seite im Liebesnest entscheiden. Die Gesellschaft sieht das so vor. Hört sich doch plump an.
Gute Nachrichten für alle – man muss sich nicht entscheiden
Wer ein Bottom ist, wird als der passive Sexpartner empfunden. Also der Mensch, der im Bett empfängt, jemand, der sich unterwirft und ruhig ist. Der Top ist der oben liegende Partner, der meist mit Kraft und Entscheidungsmacht verbunden ist. Alles Blödsinn, denn die Rollen können sich verändern. Wer am Anfang seiner sexuellen Reise steht und gerade erst lernt mit seiner Lust umzugehen, wird sehr schnell in die Bottom-Kategorie geschoben. Das heißt jedoch nicht, dass er sein Leben lang dableiben wird. Mit der Erfahrung kommt die Offenheit und mit den Jahren wird auch die sexuelle Vorliebe immer ausgeprägter sein. Feste Zuweisungen zu geben ist also wenig rational. Nur weil ein Homosexueller sich gerne fingern lässt, ist er nicht automatisch der passive Teil. Er kann ebenso aus seiner Haut kommen und liebt es vielleicht, mit einem Dildo den Partner zu verwöhnen.