Wie oft gehen Schwule fremd? Schwule gehen häufiger fremd – Wahrheit oder Fiktion?
Wie stark unterscheiden sich homosexuelle Paare von heterosexuellen Liebschaften? Dieser Frage nachzukommen ist nicht sonderlich leicht. Nur wenige Forscher und Statistiker trauen sich, in die schwulen Schlafzimmer zu blicken. Die geringe Menge an Auswertungen, die man aktuell finden kann, zeigt jedoch eine deutliche Tendenz zum Fremdgehen, auch in der homosexuellen Beziehung. Die erste Darstellung gelang dem Berliner Forscher Michael Bochow für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA). Er befragte bereits 2003 eine Reihe von Homosexuellen, wovon jeder zweite Teilnehmer in einer Beziehung war. Die Befragung zeigte außerdem, dass fast jeder zweite Statistikteilnehmer zusätzlich zu seinem Partner eine weitere Liebschaft pflegte.
Beziehungsdauer hat einen Einfluss auf den Seitensprung
Bei der Statistikaufzeichnung des Berliner Forscher Michael Bochow kam außerdem heraus, dass die Länge der homosexuellen Partnerschaft beim Fremdgehen eine enorme Rolle spielt. Wie kann man das verstehen? Der Forscher stellte die These auf, dass bei einer Liebesverbindung von zwei bis drei Jahren mehr als 40 % der Männer sich einen Lover suchten und damit nicht mehr monogam lebten. Nun war es erstaunlich zu beobachten, dass bei einer Partnerschaftsdauer von mehr als vier Jahren die Fremdgehrate sank. Je kürzer der Intimkontakt mit einem Homosexuellen stattfand, desto umfangreicher war der Wunsch nach einem Techtelmechtel. Einen wirklichen Unterschied zu heterosexuellen Verbindungen gibt es nicht. Menschen jeglicher sexueller Neigungen haben Seitensprünge.
Der Mythos vom untreuen Schwulen hält sich jedoch hartnäckig. Wieso ist das so? Der Grund hierfür könnte sein, dass sie Heterosexuellen einfach lauter sind, wenn sie die Lebensweise mit mehreren Sexpartnern bevorzugen. Trotzdem scheint die Exklusiv-Partnerschaft also in der das Fremdgehen kein Diskussionspunkt ist, ein anstrebenswerter Zustand für viele Männer zu sein. Ganz besonders bedeutsam ist es, die eigenen Grenzen der Treue zu erkennen und bei einer Untreue in seinem eigenen Interesse zu handeln.
Saunen, Kinos, Swingerklubs unterstützen das Fremdgehen
Warum gehen so viele Herren sich wo anders vergnügen? Warum an einem fremden Ufer fischen, wenn zu Hause der Partner wartet? Experten gehen davon aus, dass der Grund in den zahlreichen Angeboten liegt. Neben den Clubs, den Saunen und den Sexkinos haben Schwule die Möglichkeit, sich überall zu bespaßen. Selbst die Singleplattformen und Partnervermittlungen geben einen Anreiz, einfach mal den Kick zu suchen. Doch was zählt mit zum Seitensprung? Hier definiert jeder seine eigenen Parameter. Für den einen ist es bereits der Gedanke an das vermeidliche Abenteuer, der nächste findet, dass der Chat mit einem Fremden deutliche Anzeichen gibt.
Zusätzlich darf man sagen, dass die offene Romanze immer wieder mit im Fokus steht. In diesem Fall entscheidet sich ein homosexuelles Pärchen dafür, ein Verhältnis mit mehreren Menschen einzugehen. Man spricht dann von einer offenen Beziehung. Sex mit anderen ist dabei in Ordnung. Eine emotionale Bindung geht man dabei nur mit dem festen Partner ein.