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Erste Schritte für neue Bundesstiftung umgesetzt // IMAGO / epd//
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Gleichstellung für alle „Wir wollen ein offenes Haus der Gleichstellung aufbauen, das seine Türen weit aufmacht.“

ms - 04.04.2022 - 13:10 Uhr

Mit dem heutigen Tag wurden die ersten Schritte hin zu einer Bundesstiftung für Gleichstellung umgesetzt – erstmals wurde jetzt der Stiftungsrat konstituiert, nachdem 2021 die Stiftung gegründet worden war. Die neue Vorsitzende ist die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Anne Spiegel (Bündnis 90 / Die Grünen):

„Mit der Bundesstiftung Gleichstellung wollen wir die Gleichstellung als Grundprinzip unserer demokratischen Gesellschaft voranbringen. Gemeinsam wollen wir dafür eintreten, dass jeder Mensch unabhängig von seinem Geschlecht sein Leben frei gestalten und seine Potentiale entfalten kann. Dazu wollen wir die Bundesstiftung Gleichstellung im Jahr 2022 als starke Einrichtung etablieren.“

Gleichstellung ist dabei natürlich auch für die LGBTI*-Community nach wie vor ein großes Thema, in vielen Bereichen vom Beruf bis zum alltäglichen Leben erfahren queere Menschen genauso wie Frauen oftmals immer noch eine Ungleichbehandlung. Die neue Bundesstiftung will hier den Finger sozusagen in die Wunde legen und aktiv versuchen, mehr Gleichstellung in der Breite der Gesellschaft zu erreichen. Spiegel weiter: „Die Bundesstiftung soll aufzeigen, wo es noch mehr Gleichstellung braucht, und dafür Lösungen entwickeln. Sie soll ein lebendiger Treffpunkt für alle sein, die sich für mehr Gleichstellung in Deutschland einsetzen. Denn Gleichstellung braucht viele Veränderungen, die von allen gemeinsam erkämpft werden müssen.“

Dem neuen Stiftungsrat gehören neun Mitglieder aus vier Parteien an. Jeweils drei Abgeordnete kommen von der SPD und der CDU/CSU, zwei von Bündnis 90 / Die Grünen und ein Mitglied entsendet die FDP. Die breite Aufstellung des Rates unter Einbindung der Opposition soll dabei die Möglichkeit schaffen, parteiübergreifend Maßnahmen zu erarbeiten. Wichtig war Bundesministerin Spiegel dabei auch, dass im Beirat der Stiftung zudem Vertreter aus der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft mit einbezogen werden. Der für drei Jahre berufene Beirat soll den Stiftungsrat bei der inhaltlichen Arbeitsplanung und bei der Qualitätssicherung unterstützen.

In einem ersten Entwurf skizzierte der Stiftungsrat auch seine Schwerpunkte für das Jahr 2022 – diese liegen für das laufende Jahr vor allem in inhaltlichen Aufbauprozessen. Kurzum, die Bundesstiftung und ihre Themen sollen einer breiten Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Zudem möchte die Bundesstiftung das Jahr 2022 dazu nutzen, sich intensiv mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Firmen und Verbänden zu vernetzen. Alle seien dabei hochmotiviert, so die neu gewählten Mitglieder. Dr. Arn Sauer, Direktor der Bundesstiftung, ergänzte: „Wir wollen außerdem ein offenes Haus der Gleichstellung aufbauen, das seine Türen weit aufmacht.“

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