Direkt zum Inhalt
Extreme Reaktionen nach „Don´t Say Gay-Gesetz“ in Florida // IMAGO / ZUMA Wire
Rubrik

Hinrichtung von LGBTI*Menschen gefordert Extreme Reaktionen nach „Don´t Say Gay-Gesetz“ in Florida

ms - 30.03.2022 - 17:30 Uhr

Die Unterzeichnung des sogenannten „Don´t Say Gay“-Gesetzes von Gouverneur Ron DeSantis führt seit gestern zu heftigen Reaktionen in beiden Lagern. Während sich amerikanische LGBTI*-Aktivisten geschockt zeigen und Menschenrechtsorganisationen auf gigantischen Plakatwänden mit der Aufschrift „SAY GAY!“ seit heute in Orlando, Tallahassee und Jacksonville für Aufsehen sorgen, feiert der republikanische Politiker und ehemaliger Kandidat für das Amt des Gouverneurs in Mississippi Robert Foster das neue Gesetz auf seine ganz eigene Weise.

Angesichts der Tatsache, dass bereits seit einigen Tagen klargewesen ist, dass Floridas Gouverneur das Verbot von LGBTI*-Themen an Schulen befürworten und unterstützen wird, twitterte Foster mehrfach auch im Vorfeld und griff dabei immer wieder die LGBTI*-Community direkt an. So schrieb er unter anderem:

"Einige von euch wollen immer noch versuchen, einen politischen Kompromiss mit denen zu finden, die unsere Kinder im Schulalter züchtigen und vorgeben, dass Männer Frauen sind… Ich denke, sie sollten vor einem Erschießungskommando an die Wand gestellt werden, um ein frühes Urteil zu fällen."

Mit Blick auf die trans-Community äußerte Foster sich in einem weiteren Tweet so: "Transgender-Menschen sind nur Opfer, diese Pädo-Bräutigame werden vom Bösen verzehrt. Diese erwachsenen Bräutigame, die versuchen, Kinder zur "Transition" zu überreden, begehen das pure Böse. Und doch tun wir als Gesellschaft nichts dagegen. Gute Männer ducken sich aus Angst davor weg, von den kommunistischen Liberalen öffentlich angeprangert zu werden. Genug ist genug. Es ist böse, sie müssen gestoppt und zur Rechenschaft gezogen werden. Der Gesetzgeber von Mississippi muss diese Pädo-Anwerbungen an Schulen verbieten, so wie es Florida getan hat. Das ist nicht alles, was getan werden muss, aber es ist ein guter Anfang."

Trotz mehrfacher Kritik dauerte es einige Tage, bis Twitter nach und nach die hasserfüllten Postings entfernte. Jetzt wurde der Account des republikanischen Politikers offenbar ganz gelöscht. Foster saß von 2016 bis 2020 im Repräsentantenhaus des Bundesstaates und kandidierte 2019 erfolglos für das Amt des Gouverneurs von Mississippi. Während seiner Zeit als Abgeordneter verfasste Foster die Gesetzgebung zur Todesstrafe in Mississippi, welche die Hinrichtungen durch die Gaskammer, den elektrischen Stuhl und das Erschießungskommando zulässt. Foster ist noch immer politisch aktiv und betreibt zudem eine landwirtschaftliche Farm in DeSoto County, Mississippi.

Auch Interessant

Hassgewalt in Frankreich

Mehr Einsatz für LGBTI* gefordert

Die Hassgewalt in Frankreich nimmt weiter zu, nun fordern LGBTI*-Verbände einen stärkeren Einsatz für die Sicherheit von LGBTI*-Personen.
Radikaler Kurs gegen Schwule

Irak geht gegen Social Media vor

Es wird immer krasser: Erst das Anti-Homosexuellen-Gesetz, jetzt sollen Schwule und Lesben im Irak ganz isoliert werden.
Kampf um Gerechtigkeit

Katar geht rigoros gegen Briten vor

Seit rund drei Monaten kämpft ein schwuler Brite um sein Recht - in Katar wurde er aufgrund seiner Homosexualität inhaftiert und festgesetzt.
Freude in London

Bürgermeister Khan wiedergewählt

Londons LGBTI*-freundlicher Bürgermeister Sadiq Khan wurde am Wochenende im Amt bestätigt - er geht damit in seine dritte Amtszeit.