Queerfeindlicher Übergriff Antidiskriminierungsarbeit ist Gewaltprävention
Ein Mitglied des Sprecher*innenteams von SCHLAU NRW wurde am Freitag, den 4.9., Opfer eines queerfeindlichen Übergriffs. Eine Gruppe von Jugendlichen hatte ihn/sie zunächst verbal angegriffen und mit schwulenfeindlichen Schimpfwörtern beleidigt. Als der/die Betroffene darauf reagierte, wurde er/sie körperlich attackiert und niedergeschlagen. SCHLAU NRW und der Trägerverein Schwules Netzwerk NRW verurteilen diesen gewalttätigen Übergriff scharf.
„Der Vorfall steht stellvertretend für Gewalterfahrungen, die viele queere Menschen in NRW machen,“ so Atti Schmülling, Sprecher*in bei SCHLAU NRW. „Niemand darf für ihre/seine Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung diskriminiert oder angegriffen werden. Auch weil Übergriffe wie dieser passieren, ist unsere Aufklärungs- und Bildungsarbeit so wichtig.“ SCHLAU NRW bietet landesweit Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit im Bereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an und versteht sich als ein wichtiger Baustein für Gewaltprävention und Akzeptanz.
Wichtig sei darüber hinaus, dass Opfer von Gewalt kompetente und sensible Beratung erhielten, ergänzt Şefika Gümüş von der Landeskoordination Anti- Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule & Trans* in NRW.
Mit ihrer Aktion „Ich zeige das an!“ unterstützt die Stelle Opfer von queerfeindlicher Gewalt bei der Beratung zu einer polizeilichen Anzeige. Das sei allerdings nicht der einzige Weg für Betroffene: „Wir beraten LGBTI*, die Gewalt oder Diskriminierung erfahren haben ganz unabhängig davon, ob sie eine Strafanzeige stellen möchten oder nicht,“ so Gümüş.
SCHLAU NRW Sprecher*in Schmülling sieht in dem Übergriff ein klares Zeichen für Handlungsbedarf vor Ort: „Natürlich fordern wir die Stadt Siegen auf, ein klares Zeichen für Vielfalt und gegen Gewalt zu setzen! Gewaltprävention, Empowerment, LGBTI*-Beratungsstellen sowie Antidiskrimierungsarbeit müssen vor Ort konkret und entschlossen gestärkt werden. Damit Siegen für LGBTI* ein sicherer und lebenswerter Ort ist!“
Dieser Handlungsbedarf bestehe im Übrigen nicht nur in Siegen, ergänzt Rebecca Knecht, stellvertretende Geschäftsführung des Schwulen Netzwerks. Der Vorfall fordere grundsätzlich alle Kommunen und Städte in NRW auf, die eigenen Strukturen und Maßnahmen für LGBTI* zu stärken und nachhaltig aufzustellen.
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