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LGBTI*-Aktivistin stirbt in der Ukraine // © facebook.com/kharkivprideukraine/

Trauer und Entsetzen Tod der jungen queeren Frau macht fassungslos

ms - 18.03.2022 - 10:08 Uhr

Trauer und Entsetzen in der queeren Community in der Ukraine – die junge LGBTI*-Aktivistin Elvira Shchemur ist nach Angaben der queeren Organisationen Kharkiv Pride und EuroPride bei einem Bombenangriff russischer Soldaten ums Leben gekommen. Der Tod der jungen queeren Frau macht fassungslos – in der ganzen LGBTI*-Community des Landes und weit darüber hinaus.

Elvira Shchemur (von ihren Freunden Elya genannt) arbeitete als freiwillige Mitarbeiterin für den Kharkiv Pride sowie den Kyiv Pride in der Hauptstadt des Landes. Die ehrenamtliche queere Frau war gerade in der staatlichen Regionalverwaltung im Bereich „territoriale Verteidigung“ tätig, als das Stadtzentrum Charkiw bombardiert wurde. Dabei schlugen auch mehrere Granaten in dem Gebäude der Regionalverwaltung ein - Shchemur wurde durch die Bomben getötet. Neben Kiew ist Charkiw eines der Ballungszentren für queeres Leben in Ukraine – im vergangenen Jahr wurde der Pride in der Millionenstadt mit rund 3.000 Teilnehmern gefeiert. Die Organisatoren des Kharkiv Pride veröffentlichten ein Statement zu dem grausamen Tod der jungen queeren Mitarbeiterin:

„Elya war eine Aktivistin und Patriotin: Sie nahm an allen möglichen Aktionen und demokratischen Veranstaltungen in Charkiw teil. Zusammen mit Elya nahmen wir an drei Kharkiv-Prides und drei Frauensolidaritätsmärschen teil. Elya engagierte sich aktiv bei Menschenrechtsinterventionen und Pride-Events. Sie inspirierte und motivierte nicht nur unser Team, sondern auch alle anderen Freiwilligen. Die Menschen folgten ihr in ihrem Kampf für Freiheit und Gleichheit. Und wenn sie lächelte, lächelten alle zurück. Elya war eine der ersten Freiwilligen von Kharkiv-Pride, die sich dem Kharkiv Defense Office anschlossen. Sie war tapfer und mutig. Ein Patriot und ein Held. Und so werden wir sie in Erinnerung behalten und nie vergessen. Wir sprechen den Angehörigen von Elya unser aufrichtiges Beileid aus und sind bereit, ihnen jede erforderliche Hilfe zukommen zu lassen. Helden sterben nicht, nur Feinde sterben!“

In einem weiteren Tweet auf Twitter brach sich dann die ganze Wut der queeren Aktivisten über den sinnlosen Tod der jungen Frau ihren Bann und sie ergänzten ihr Statement mit den Worten:

„Verflucht seien Putin und seine Leute, die zivile Ukrainer umbringen!“

Andere LGBTI*-Aktivisten bekundeten:  „Der Krieg in der Ukraine ist kriminell und sinnlos!“

Auch der EuroPride veröffentlichte mit gebrochenem Herzen ein kurzes Statement der Trauer und schrieb:  „Wir senden all unsere Liebe und Gedanken an alle, die sie kannten. Ruhe in Frieden, Elya.“

Dazu veröffentlichten sie ein Foto von Elvira Shchemur, das die junge Frau mit mutigem Blick und schwarzen Engelsflügeln zeigt. Die queere Community der Ukraine trauert – und LGBTI*s weltweit mit ihnen. 

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