Direkt zum Inhalt
Gesünder Essen

Gesünder Essen Mach mal Pause!

kk - 08.05.2023 - 17:00 Uhr

Weniger ist mehr – dieser Grundsatz gilt natürlich auch beim Thema Essen, wobei hier nicht die Menge, sondern die Pausen gemeint sind. Nahrungsexperten sind sich mittlerweile einig, dass unsere Körper sehr davon profitieren, regelmäßige Essenspausen einzulegen. Warum Ihr euch also auch an die Formel „Eat Less Often“ halten solltet, erfahrt Ihr im Folgenden:

Was steckt dahinter?

Essenspausen einzulegen oder zu Fasten ist nicht gleichzusetzen mit einer Diät, um unerwünschte Fettpolster zum Schmelzen zu bringen. Wer fastet, setzt sich bewusst mit seinem Körper und seiner Gesundheit auseinander. Beim Fasten bzw. bei Essenspausen passiert folgendes in unserem Köper: Während der Energiebedarf im Normalfall aus der Nahrung bezogen wird, schaltet unser Körper nach ca. 12 bis 16 Stunden ohne Nahrungszufuhr um auf den Hungerstoffwechsel. Damit verstärkt er dann das Selbstreinigungs-Programm der Zellen – die so genannte Autophagie: Defekte Zellbestandteile und Fettreserven sorgen nun dafür, dass der Organismus ausreichend Energie erhält – der Körper regeneriert sich wieder.

Gründe für Essenspausen

Durch Essenspausen schaltet unser Körper in die so genannt Autophagie, das bedeutet er hat nun die Gelegenheit in eine Art Reparatur- bzw. Recyclingmodus zu schalten. Und das bedeutetet viele Vorteile für unsere Gesundheit:

Immunsystem verbessern

Während der Esspause werden alte Immunzellen abgebaut und neue können aufgebaut werden. Somit werden unsere Abwehrkräfte gestärkt und wir sind beispielsweise weniger anfällig für lästige Erkältungskrankheiten.

Kilos loswerden

Durch Esspausen können wir überschüssige Kilos loswerden, denn die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin steigt, der Blutzucker normalisiert sich und vor allem das hartnäckige hormonell aktive Bauchfett wird abgebaut.

Krankheiten vermeiden

Die Esspausen sorgen dafür, dass der Blutdruck sich normalisiert und Schäden am Erbgut repariert werden können: Das verringert ein Krankheitsrisiko bereits enorm.

Besser aussehen

Wenn bei den Essenspausen alte Zellen entsorgt werden, verjüngt sich auch unsere Gewebestruktur: Das sieht man sofort an einem frischeren Hautbild. Zudem wird mehr Serotonin, bekannt als Glückshormon, gebildet und das entspannt zusätzlich.

Leistungsfähiger werden

Esspausen machen vitaler: Denn zwischen Mahlzeiten kann die Muskulatur üben, schneller zwischen Zucker- und Fettstoffwechsel hin- und her zu schalten. Und dasselbe gilt sogar für unser Gehirn: Durch Pausen bei der Nahrungsaufnahme wird unser Konzentrationsvermögen gesteigert.

Verschiedene Methoden

Bei keiner Essenspausen- oder Fastenmethode geht es ums Hungern: Alle wichtigen Nährstoffe werden dabei aufgenommen und dennoch hält man die Auszeiten ein. Wie man die richtige Methode für sich findet, hängt dabei auch von den individuellen Voraussetzungen wie dem Lebensstil oder der Hungertoleranz ab. Hier nun Möglichkeiten, wie man Essenspausen einlegen kann:

Totales Fasten

Hierbei spricht man auch von einer Nulldiät, bei der über einen längeren Zeitraum keine feste Nahrung zu sich genommen wird: Nur Wasser, Brühen und Kräutertees stehen auf dem Speiseplan. Selbstverständlich verliert man mit dieser Methode sehr schnell an Gewicht, empfehlenswert ist diese extreme Essenspause aber nur unter einer fachkundig angeleiteten Kur.

Das Heilfasten

Dieses Konzept wird auch Heilfasten nach Buchinger genannt und ist eigentlich ein stationäres Konzept unter ärztlicher Anleitung. Erlaubt sind bei dieser Methode Säfte aus Obst oder Gemüse, Brühen, Wasser, Kräutertees und etwas Honig
Man beginnt das Heilfasten normalerweise mit einer Darmreinigung und die Dauer beträgt etwa ein bis vier Wochen.

Fastenimitierende Diät

Kling kompliziert, ist aber recht einfach: Bei dieser Methode sind nur moderate Essenspausen nötig, weil die Nahrung selbst fastenähnliche Effekte hat. Die Nahrung ist pflanzenbasiert und der Körper glaubt, nicht genügend Aminosäuren zu erhalten – so schaltet er automatisch gesundheitsverlängernde Mechanismen an.

Intermittierendes Fasten

Hierbei wir ein bis drei Tage in der Woche oder gar sieben Tage am Stück die Kalorienzufuhr auf 800 bis 1.000 Kilokalorien reduziert. Zu dieser Methode gehört auch das derzeit beliebte 5-2-Intervallfasten, das heißt 5 Tage pro Woche normal essen, 2 Tage kalorienreduziert. Die langen Essenspausen aktivieren die Autophagie, so dass eine echte Tiefenreinigung angeregt wird. Über eine Woche die Kalorien derart zu vermindern, ist allerdings nicht ratsam.

Zeitbegrenztes Essen

Bei dieser Methode greift man zu nur einer Mahlzeit am Tag: So kann man zum Beispiel auf Frühstück und Mittagessen verzichten und sich dafür ein üppiges Abendessen gönnen. Diese Variante nennt sich auch Warrior-Diät und es dauert ein paar Wochen, bis das Hungergefühl niedergekämpft ist und der Stoffwechsel sich an diese lange Essenspause gewöhnt hat.

© iStock/Yingko

Wie schaffe ich diese Essenspausen?

Ja, es ist nicht leicht, seine Ernährungsweise auf Essenspausen einzuschwören, aber es gibt ein paar Tricks, mit denen man es schafft und wir verraten sie Euch hier:

Wieso esse ich?

Es ist nicht immer Hunger, der uns essen lässt – oft stecken unsere Gefühle dahinter und man spricht dabei von emotionalem Essen: Wenn wir gestresst, traurig oder wütend sind, greifen wir nur allzu gerne zu Süßigkeiten oder Chips. Daher ist es wichtig sich zu fragen: Warum esse ich gerade jetzt – denn wirklicher Hunger steckt meistens nicht dahinter.

Signale deuten lernen

Die Frage nach dem Warum ist ein erster Schritt, die Signale des Körpers deuten zu lernen: Und so muss man unterscheiden zwischen Appetit oder Lust auf etwas zu haben und richtigem Hunger. Ersteres entsteht im Kopf, letzteres ist ein physiologischer Reflex und zeigt sich im Magenknurren, Schlappheit oder Müdigkeit. Diese Signale des Körpers lauten: Ich brauche Nahrung.

Tipps für den Einstieg

Am besten man füllt seine Körper vorab mit Flüssigkeit; Kaffee ohne Zucker, Tees und Wasser über den Tag verteilt, vertreiben das Hungergefühl. Sollte man dennoch unbedingt etwas essen wohlen, dann einfach eine kleine Handvoll Nüsse zu sich nehmen.

Strategien ausarbeiten

Um die Disziplin bei den Essenspausen einzuhalten, sollte man sich vorab einige Strategien ausdenken: Eine davon ist Ablenkung, denn wer nicht dauernd ans Essen denkt, will auch nichts essen. Am besten man nimmt sich ein spannendes Projekt vor, in das man sich immer wieder vertiefen kann.

Neuer Normalzustand

Hat man sich erstmal an die Essenspausen gewöhnt, kreisen die Gedanken automatisch weniger ums Essen: Das appetitanregende Hormon Ghrelin normalisiert sich und das appetitzügelnde Leptin wird vermehrt ausgeschüttet, so dass die Fettverbrennung angeregt wird. Nach ein paar Wochen der Eingewöhnungen werden die Esspausen zum Selbstläufer.

Mit diesen Tipps bleibt man sicher an dieser Essensmethode dran – und es lohnt sich! Denn nicht nur Aussehen, Körper und Fitness profitieren davon, man kann auch den Altersprozess aufhalten und die Uhr wieder ein wenig zurückdrehen.

Auch Interessant

Zahnzusatzversicherung

Wer braucht sie und was zahlt sie?

Zahnarzttermine sind meistens nicht erfreulich, umso erfreulicher ist es, wenn man nicht auch noch Sorgen wegen hoher Kosten einer eventuellen ...
HIV - der zahnlose Tiger?

Das ist der aktuelle Stand

Zum 35sten mal gedenken wir beim Weltaidstag am ersten Dezember den Opfern der bis heute tödlichen Pandemie – mindestens 41 Millionen Menschen ...
Groß ist nicht immer gut

Wenn die Prostata wächst

Nachts mal raus müssen, öfters austreten: Dies können Symptome dafür sein, dass die Prostata sich vergrößert hat. Eine Vorsteherdrüse, wie der ...
Neuer Blick auf HIV

Neue Risikobewertung

Australien geht in puncto HIV neue Wege – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen könnte das Land Down Under sehr bald das erste ...
Das Ende von AIDS?!

Neue Krisen und berechtigte Hoffnung!

Die Organisation UNAIDS hat vor wenigen Tagen ihren neuen Bericht „The Path that Ends AIDS“ (Der Weg zur Beendigung von AIDS) veröffentlicht und ...