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T-Shirts mit Farbe aus Blut schwuler Männer

Blutspende-Diskriminierung T-Shirts mit Farbe aus Blut schwuler Männer

co - 21.12.2022 - 19:29 Uhr

Noch immer ist die Blutspende schwulen und bisexuellen Männern in den USA und in vielen anderen Ländern deutlich erschwert. Ein Künstler erregt nun mit dem Verkauf von besonderen Protest-T-Shirts Aufmerksamkeit.

Provokanter Slogan

Zain Curtis kreierte die Shirts mit der Absicht, ein „Statement“ zum Blutspendeverbot abzugeben. Jedes Shirt ist mit dem Slogan: „How to meet horny married dads in your area in a God-honoring way“ („Wie du geile, verheiratete Väter in deiner Gegend auf eine gottgefällige Art und Weise treffen kannst“) verziert – und mit einem Mann in einer Latex-Maske, der einen Handstand macht. Das Besondere ist jedoch weniger die Aufschrift als eine besondere Zutat. Auf Instagram stellte Curtis das Shirt vor als: „gedruckt mit Tinte, die mit dem Blut von schwulen Männern getränkt ist.“ 

Über die Spezialfarbe

Die Siebdruckfarbe, mit der die T-Shirts gefärbt wurden, stammt von der Marke Mother Goods, die diese gemeinsam mit dem Künstler Stuart Semple entwickelte. Neben der Siebdruckfarbe gibt es von der Firma in der „Gay Blood Collection“ auch Farbstifte, Acrylfarbe, Füllfederhalter-Tinte und mehr. Das Unternehmen bezeichnet seine Blut-Farben als „Werkzeug für verdammte [beziehungsweise „blutige“] Veränderungen“. Gewonnen wurde das Blut von schwulen Beschäftigten. Wie Mother schreibt, kann die Gay Blood Collection „jeden Protestakt für #unbangayblood – von Gemälden und Graffiti bis hin zu Briefen an die FDA“ – verstärken.

Gegen Diskriminierung

Auf Instagram erklärte die Firma: „Im Jahr 1983 führte die FDA eine Richtlinie ein, die Männern, die Sex mit Männern haben, die Blutspende untersagte. Eine Form dieses Verbots ist bis heute in Kraft. Damit sind die USA eines der wenigen Länder, in denen die Blutspende von schwulen Männern weiterhin verboten ist. Wir finden das ziemlich beschissen. Also nahmen wir das Blut, das die FDA nicht wollte, um diese Werkzeuge für den Wandel herzustellen.“ 

Spendensammlung

Mother erklärt weiter: „Alle Gewinne aus dem Verkauf der Gar Blood Collection gehen an das in New York ansässige Callen-Lorde, das weltweit führend ist im Bereich der LGBTI*-Gesundheitsfürsorge.“ Auch alle Gewinne aus dem Verkauf von Curtis’ T-Shirts kommen dem Callen-Lorde Gemeinde-Gesundheitszentrum zugute.

Blutspende im Wandel

Bis 2015 durften Männer, die Sex mit anderen Männern haben, in den USA generell kein Blut spenden. Damals wurde eine Frist eingeführt: Spendewillige durften ein Jahr lang keinen Sex haben. Im Jahr 2020 wurde die Frist auf drei Monate gekürzt. Laut PinkNews kündigte die FDA im November an, dass die Wartezeit für Schwule in monogamen Beziehungen in Zukunft ganz entfallen soll. Die neuen Richtlinien sollen laut dem Wall Street Journal in einigen Monaten implementiert werden. Für GLAAD-Präsidentin Sarah Kate Ellis geht das noch nicht weit genug: „Dieser Kampf ist erst dann beendet, wenn für alle […], die Blut spenden wollen, die gleichen Protokolle gelten“. Alle potenziellen Blutspenden könnten Leben retten und sollten folglich gleich behandelt werden. „Es gibt keine Entschuldigung dafür, im Jahr 2022 das Stigma über die Wissenschaft zu stellen.

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