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Deutscher Ruderer Till Martini träumt von der Olympiade
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Offen schwuler Steuermann  Deutscher Ruderer Till Martini träumt von der Olympiade

co - 24.03.2023 - 16:00 Uhr

Es war eher zufällig, dass Till Martini zum Rudersport kam: Einige seiner Mitschüler auf dem Gymnasium waren bereits auf nationaler Ebene aktiv und brauchten noch einen Steuermann. Da Martini genau dem Körpertyp entspricht, der beim Rudern gefragt ist (klein und leicht), fragten seine Mitschüler ihn, ob er nicht mitmachen wolle. Es dauerte nicht lange, bis das Team große Erfolge feierte. 

Er träumt von Olympia

„Die frühen Erfolge waren wahrscheinlich der Grund dafür, dass ich beim Rudern blieb“, so Martini gegenüber Outsports. Über die Jahre gewann Martini mehrere nationale Wettstreite und die europäische Meisterschaft. Bei der Weltmeisterschaft erreichte sein Team den dritten Platz. 

Für die Zukunft strebt Martini auf jeden Fall eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen an – ein Ziel, das tatsächlich zum Greifen nahe ist. Bei der Olympiade 2024 in Paris wird er als zweitbester Steuermann der Ruder-Elitemannschaft der Männer wohl nur am Rande dabei sein. Doch bei den Spielen 2028 in Los Angeles kommt wahrscheinlich seine Chance.

Sein Weg zum Coming-out

Mit 18 Jahren merkte Martini, dass er schwul ist. Damals lebte er in Dortmund. Sein Ruder-Team traf sich jeden Tag zum Training. Wenn das Gespräch unter den Teamkameraden dann zu Mädchen driftete, verstummte Martini, weil er sich so viele Gedanken machte: „Wie werden sie reagieren, wenn ich sage, dass ich auf Männer stehe? Ändert das etwas zwischen uns?“ 

Er habe jedoch schnell realisiert, dass er ehrlich sein muss, wenn er mit dem Team erfolgreich sein will – denn „wie sollen wir uns in einem Rennen gegenseitig vertrauen, wenn ich nicht ehrlich bin bei diesen großen Teil meines Lebens?“

Unbegründete Ängste

Einige von Martinis Teamkameraden waren erst überrascht. Trotzdem erfuhr er von ihnen nichts als Unterstützung. Dass Martini schnell in die Sportlervertretung seines Vereins gewählt wurde, bestätigt, dass seine Sexualität für das Team keine Rolle spielt: „Am Ende ist es ihnen einfach egal, ob ich schwul bin oder hetero.“ 

Und auch für diejenigen, die das Nationalteam zusammenstellten, scheint die sexuelle Orientierung keinen Unterschied zu machen: „Die Bedenken, die ich hatte, dass mein Coming-out Auswirkungen auf meine Nominierung für die Nationalmannschaft haben könnte, waren im Nachhinein betrachtet irrational und völlig ungerechtfertigt.“ Der einzige andere offen schwule Ruderer bei Olympia ist Robbie Manson.

Offenheit wichtiger als Erfolg

Auch wenn für Martini bisher alles gut ausging, ist für ihn jedoch klar: „Selbst wenn meine Ängste gerechtfertigt gewesen wären, hätte ich meine sexuelle Orientierung wahrscheinlich nicht geheim gehalten.“ Er sei nicht dazu bereit, sich zu verstecken, nur um im Rudersport auf höchster Ebene konkurrieren zu können.

 

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