20 Jahre später Britische Armee prüft Einfluss des LGBTI*-Verbots
Bis zum Jahr 2000 war es illegal, als homosexuelle Person in der britischen Armee zu dienen. Noch 1997 wurde Carl Austin-Behan (49) deswegen entlassen und von der Polizei vom Gelände der Royal Air Force (RAF) eskortiert – keine zehn Minuten nachdem die Armee seine sexuelle Orientierung herausgefunden hatte. Jetzt will die Armee das damalige Verbot aufarbeiten.
„Längst überfällig“
Austin-Behan, dessen Wut über die damalige Entlassung ihm die Kraft gab, sich für Änderungen zu engagieren, sagte gegenüber der BBC: „Menschen kamen ins Gefängnis, verloren ihre Familien, wurden obdachlos und die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit waren enorm. Es ist an der Zeit, dass diese Ungerechtigkeiten beseitigt werden.“ Er und andere politisch Aktive fordern im Namen der rund 5.000 betroffenen Veteranen eine Entschädigung, Unterstützung für die psychische Gesundheit und die Wiederherstellung von Pensionen derjenigen, die unehrenhaft entlassen wurden. Austin-Behan bekam bisher lediglich „generische“ Entschuldigung. Erst letztes Jahr erlangten Veteranen die Medaillen zurück, die sie während ihrer Militärkarriere verdient hatten.
Seine Geschichte
Austin-Behan trat mit 19 Jahren in die Feuerwehr der RAF ein – und er hatte es „geliebt“, wurde sogar für seinen Mut belobigt und ausgezeichnet. Im Büro der RAF-Polizei habe ihn schließlich ein Vikar gefragt, ob er „homosexuelle Tendenzen“ habe. Da sei er einfach erstarrt und in Tränen ausgebrochen.