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Gesundheitsministerin Sarah Hoffman // © Connor Mah
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Alberta Arbeitsgruppe zum Verbot von Konversionstherapien anulliert

ae - 28.05.2019 - 09:49 Uhr

In Alberta, Kanada, gab es eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Akademikern, Anwälten, Gläubigen und LGBTI*-Personen, die sich mit dem Verbot der Konversionstherapie beschäftigten.

Die frühere Gesundheitsministerin Sarah Hoffman hat dies im Februar gegründet. Die Konversionstherapie basiert auf der Vorstellung, dass eine psychologische oder spirituelle Intervention die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität einer Person verändern kann. Es ist weitläufig anerkannt, dass das Blödsinn ist. Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität sind Wesensmerkmale des Menschen, keine Entscheidung. Nichtsdestotrotz wurden Schätzungen zufolge in den USA schon 700.000 junge Leute aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in christliche Umerziehungscamps gesteckt (SCHWULISSIMO berichtete).

SCHWULISSIMO berichtete auch, dass eine Umfrage der Wohltätigkeitsorganisation Ozannne Foundation zu dem erschreckenden Ergebnis gekommen ist, dass ein Fünftel aller, die eine „Homoheilungs-Therapie“ machen mussten, einen Selbstmordversuch hinter sich haben. Um so erschreckender ist die Nachricht aus Alberta, dass der oben genannte Arbeitskreis nun durch die United Conservative Party (UCP) mit der Begründung aufgelöst wurde, dass die Homoheilung in Alberta nicht praktiziert würde. Aber man böte der Arbeitsgruppe die Möglichkeit, Gespräche zu führen, um zu klären, warum es wichtig sei, diese (Konversionstherapie) zu verbieten.

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