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Zwei Verletzte bei Anschlag auf New Yorker Bar // www.instagram.com/rash_nyc/
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Ermittlungen gegen gegen 24-Jährigen Das Motiv ist höchstwahrscheinlich Hass auf LGBTI*-Menschen

ms - 19.04.2022 - 09:00 Uhr

Die New Yorker Polizei konnte jetzt einen 24-jährigen Mann festnehmen, der mutmaßlich den Brandanschlag auf einen queeren Club in New York City verübt haben soll. Der Verdächtige namens John Lhota konnte verhaftet werden, nachdem er auf der Flucht auch eine junge Frau angegriffen hatte, die kurz nach der Tat den Notruf alarmierte. Zudem ist der junge Mann auch auf zwei Überwachungsvideos erkennbar.

Auf dem ersten Sicherheitsvideo ist zweifelsfrei zu sehen, wie Lhota an einer nahegelegenen Tankstelle einen Kanister mit Benzin füllt. Anschließend soll er in den Club gegangen sein und das Benzin auf den Boden geschüttet haben. Auf dem zweiten Video ist zu erkennen, wie Lhota eine Zigarette auf den Boden wirft, jedoch ohne den erwünschten Effekt zu erzielen, sodass er schließlich mit seinem Feuerzeug das Benzin entzündet, was zu einer enormen Explosion führte. Angestellte berichteten, dass die Flammen bis zur Decke schossen. Zuletzt ist auf dem zweiten Sicherheitsvideo noch zu sehen, wie Lhota daraufhin fluchtartig aus dem Club rennt.

Breon Peace, US-Staatsanwalt für den östlichen Bezirk von New York, dazu: "Wie bereits festgestellt wurde, hat Lhota vorsätzlich ein Feuer in der Bar und dem Nachtclub gelegt, das von Mitgliedern der LGBTI*-Community besucht worden ist, wobei zwei der Angestellten schwer verletzt wurden und alle Anwesenden, einschließlich der Mieter des Gebäudes und der Ersthelfer, die den Brand etwa eine Stunde lang bekämpften, in Gefahr geraten sind!“

In einer ersten Anhörung vor dem Gericht in Brooklyn plädierte Lhota inzwischen auf "nicht schuldig". Der Richter ordnete trotzdem an, den vermutlichen Attentäter in Haft zu lassen, wie die New York Times berichtet.

Zu den Motiven hat sich Lhota bisher nicht weiter geäußert, für US-Staatsanwalt Peace dürfte Hass auf queere Menschen aber ursächlich gewesen sein: „Unsere Behörde verurteilt derartige Gewalttaten aufs Schärfste und wird diesen Fall mit aller Entschiedenheit verfolgen. Die Opfer und alle LGBTI*-New Yorker sollten in der Lage sein, ihre Nächte in Frieden und ohne Angst vor einem solch gefährlichen Angriff zu erleben." Laut der Staatsanwaltschaft drohen Lhota bei einer Verurteilung bis zu vierzig Jahre Gefängnis.

Anfang April war es zu dem Brandanschlag auf die beliebte LGBTI*-Bar in New York, Brooklyn, gekommen. Zwei Mitarbeiterinnen der Bar im Alter von 23 und 25 Jahren wurden mit Brandverletzungen zweiten Grades ins Krankenhaus gebracht. Der Vorfall hätte viel schlimmere Konsequenzen haben können, wäre der Attentäter ein paar Minuten später in der Bar gewesen – zu dem Zeitpunkt des Anschlags befand sich nur das Personal im Club und bereitete eine LGBTI*-Party vor, die kurz darauf starten sollte.

Die, erst vor wenigen Monaten eröffnete Rash-Bar in der Willoughby Avenue in Bushwick mitten im Herzen Brooklyns war binnen kurzer Zeit zu einer festen Größe in der queeren Community von New York geworden. Das Publikum ist fast ausschließlich der LGBTI*-Community zuzuordnen mit einem speziellen Schwerpunkt auf Schwarze queere Menschen. Die queere Community unterstützt aktuell die Betreiber der Bar, sodass der LGBTI*-Treffpunkt nach der Restauration hoffentlich bald wieder seine Türen öffnen kann. Über eine Spendenkampagne kamen bisher rund 112.000 US-Dollar zusammen.   

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